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Sudan schließt Ölpipeline

9. Juni 2013

Zwischen den beiden afrikanischen Nachbarstaaten eskaliert der Streit über die angebliche Unterstützung von Rebellen. Der sudanesische Präsident Baschir ordnete an, die Ölpipeline aus dem Süden zu kappen.

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Sudan's Präsident Omar al-Bashir (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Ebrahim Hamid/AFP/Getty Images

Die Öl-Pipeline Richtung Rotes Meer werde von diesem Sonntag an geschlossen, berichteten diverse Staatsmedien übereinstimmend. Der sudanesische Präsident Omar al-Baschir (Artikelbild) hatte bereits vor zwei Wochen dem Nachbarland angedroht, er werde die Pipeline aus dem Süden endgültig kappen, wenn die Regierung in Juba weiter Rebellen im Sudan unterstütze. Baschir sprach damals von einer "letzten Warnung", bevor er die Kooperationsabkommen aufkündigen werde, die beide Staaten im März geschlossen hatten. Jetzt macht er offensichtlich ernst.

Der Sudan hat mit Aufständen in den Regionen Darfur, Süd-Kordofan und Blauer Nil zu kämpfen. Er beschuldigt die südsudanesische Regierung unter Präsident Salva Kiir, die Aufständischen zu unterstützen. Juba bestreitet die Vorwürfe und wirft Khartum wiederum vor, Rebellen im Süden zu unterstützen.

Die politischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind seit der Unabhängigkeit des Südens vom Norden gespannt. Der Südsudan hatte sich im Juli 2011 nach drei Jahrzehnten Krieg vom Sudan gelöst. Seitdem halten Konflikte über den Grenzverlauf und Wirtschaftsfragen zwischen beiden Ländern an.

Beide Staaten sind existenziell vom Erdölexport abhängig. Drei Viertel der Vorkommen liegen auf dem Gebiet des Südens, während die Leitungen und Exportanlagen dem Norden gehören. Der Südsudan hatte im Januar 2012 die Erdölproduktion eingestellt, weil das Land sich mit seinem nördlichen Nachbarn nicht über die Transitgebühren verständigen konnte. Die Regierung in Juba warf dem nördlichen Nachbarn zudem vor, Öl zu stehlen. Der monatelange Förderstopp hatte beide Länder an den Rand des wirtschaftlichen Ruins getrieben.

Nach zähen Verhandlungen unter Vermittlung der Afrikanischen Union nahm der Südsudan die Ölförderung im März wieder auf. Seitdem floss das südsudanesische Öl wieder von Heglig in Richtung des 1500 Kilometer entfernten Hafens Port-Said am Roten Meer. Für beide Staaten ist das Öl mehrere Milliarden Dollar wert, wenn es exportiert wird.

qu/wl (afp, rtr)