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Superteleskop auf zwei Kontinenten

25. Mai 2012

Gleich mehrere Länder wollten sie haben. Nach langen Diskussionen wurden nun Südafrika und Australien als Standorte für die weltgrößte Teleskopanlage ausgewählt. Sie ermöglicht einen bisher unerreichten Blick ins All.

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Künstlerische Darstellung der SKA-Schüsseln. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die für das Radioteleskop-Projekt zuständige Organisation entschied sich für eine Zwei-Staaten-Lösung. Man könne nun endlich den Bau des Teleskops vorbereiten, erklärte Michiel van Haarlem, der vorübergehende Generaldirektor der SKA-Organisation. SKA steht für "Square Kilometre Array“, zu Deutsch: Quadratkilometer-Feld.

Der größte Teil der Satelliten-Schüsseln, aus denen sich das Teleskop zusammensetzen wird, soll in Südafrika aufgestellt werden. Zu einem bereits bestehenden Feld in Australien werden weitere Schüsseln hinzugefügt. Nach der Entscheidung können Ingenieure Antennenfelder am australischen Standort Mileura miteinander verbinden, der etwa 100 Kilometer westlich von Meekathara im Westen des Landes liegt.

20 Länder am Projekt beteiligt

Weitere Antennen sollen in anderen Regionen Australiens und in Neuseeland aufgestellt werden. In dem südafrikanischen Trockengebiet Karoo sollen Antennenschüsseln per Fernbedienung mit einem Netzwerk weiterer Schüsseln verbunden werden, die in anderen Ländern im Süden und Osten Afrikas stehen werden. An dem Projekt beteiligen sich 20 Länder, darunter auch Deutschland.

Der Großteil der Mitgliedsländer habe die Zwei-Standort-Variante bevorzugt, teilte die SKA-Organisation mit. Voraussetzungen waren, dass der Bauplatz nur geringe Störungen durch Radiofrequenzen hat. Er sollte außerdem in einer politisch stabilen Region mit guter Infrastruktur liegen.

Teleskop soll deutlich schneller und präziser sein

Die erste Bauphase der mehr als 1,5 Milliarden Euro teuren Anlage soll nach derzeitiger Planung 2016 beginnen, bis 2024 soll SKA dann betriebsbereit sein. Das internationale Gemeinschaftsprojekt soll rund fünfzig Mal präziser und 10 000 Mal schneller sein als die leistungsstärksten derzeitigen Radioteleskope.

Foto des Hubble-Teleskops der Galaxien Arp 273. (Foto: AP/NASA)
Das SKA-Riesenteleskop soll einen bisher unerreichnten Blick ins all ermöglichen.Bild: AP

Die Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums, aber auch Hilfe bei der Suche nach intelligenten Lebewesen außerhalb unseres Sonnensystems. "Das SKA wird unsere Sicht auf das Universum völlig verändern", sagte van Haarlem. "Wir werden damit die Momente gleich nach dem Urknall erkennen können und vorher nicht entdeckte Teile des Kosmos betrachten."

GD/se (dpa, afp)