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Sven Prüser: Subventionierte Messeplätze in Deutschland "volkswirtschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen"

15. Februar 2006

Designierter CeBIT-Direktor im Interview von DW-WORLD.DE

https://p.dw.com/p/7zgb

"Wettbewerb kann nur funktionieren, wenn alle gleich subventioniert werden oder man auf Subventionen völlig verzichtet. Und das nimmt in Deutschland Formen an, die volkswirtschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen sind." Das sagte der designierte CeBIT-Direktor Sven Prüser in einem Interview von DW-WORLD.DE. Prüser kritisierte, dass teilweise "ganze Messegelände auf Staatskosten gebaut werden und letztlich ohne oder mit viel zu geringen Nutzungsgebühren in den Markt gedrängt werden". Ihm seien lediglich zwei Messeplätze in Deutschland bekannt, die nicht subventioniert würden: "Das sind Frankfurt am Main und die Deutsche Messe AG in Hannover." Der in Deutschland seit den Sechzigerjahren herrschende Wettbewerb sei "ein wesentlicher Motor gewesen, um die weltweit einmalige Spitzenstellung des Messewesens überhaupt zu begründen. Daraus mussten Innovationen betrieben werden und sich deutsche Messeplätze früher als anderswo in der Welt international öffnen", so Prüser zur Deutschen Welle. Zum 20-jährigen Bestehen der CeBIT werde es vom 9. – 15. März "keine großen Festivitäten geben. Wir fragen uns lieber: Wie wird sie sich in 20 Jahren darstellen?" Prüser zeigte sich aufgeschlossen, die in diesem Jahr erstmals angebotene Sonderschau "Digital living" im Erfolgsfall auszukoppeln: "Das ist zwar vorstellbar", aber nicht vorrangiges Ziel der Messeplaner. Im Vordergrund stehe im März "eine mehr
eventorientierte Präsentation im Bereich Consumer-Elektronik". Die Absagen großer Unternehmen wie E-Plus und Sony an die diesjährige CeBIT bezeichnete Prüser als "normal. Das begleitet die ganze CeBIT-Geschichte". Dafür seien Konzerne wie Ericsson und AMD wieder nach Hannover zurückgekehrt.

15. Februar 2006
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