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Syrer erleben "humanitäre Katastrophe"

14. Januar 2013

Wegen des anhaltenden Bürgerkriegs nimmt die Gewalt in Syrien immer dramatischere Ausmaße an. Menschenrechtler warnen vor einer langwierigen Krise, die den gesamten Nahen Osten erfassen könnte

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Zelte eines Flüchtlingslagers in Jordanien (Foto. REUTERS)
Lage der syrischen Flüchtlinge in JordanienBild: Reuters

Vor allem sexuelle Gewalt ist nach dem Bericht einer amerikanischen Organisation für Flüchtlinge der Hauptgrund für viele Syrer, ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Bisher seien mehr als 600.000 Syrer in die Nachbarländer geflüchtet, heißt es. Wenn der Exodus anhalte - täglich fliehen nach UN-Angaben rund 3000 Menschen - dann könne die Zahl bald schon auf über eine Million steigen, befürchtet die Organisation International Rescue Committee.

Schweres Los für syrische Flüchtlinge

Rund zwei Jahre nach dem Beginn des blutigen Konflikts fordert sie die internationale Gemeinschaft auf, dringend ihre finanzielle Hilfe zu erhöhen. In ihrem in Washington vorgestellten Bericht warnt die US-Organisation davor, die Krise könne auf die Nachbarländer übergreifen.

In dem Report berichten Flüchtlinge von einem erschreckenden Ausmaß an Gewalt gegen Frauen. Oft würden Mädchen und Frauen vor den Augen ihrer Familie vergewaltigt. Auch in den Flüchtlingslagern seien sie nicht sicher. Dort komme es im häuslichen Bereich verstärkt zu Übergriffen.

Essen, Wasser und Strom seien knapp und die medizinische Versorgung schlecht. Syrische Mediziner berichteten zudem von "gezielten Tötungen von Ärzten".

In dem seit fast zwei Jahren anhaltenden Konflikt wurden nach UN-Schätzungen mehr als 60.000 Menschen getötet. Innerhalb Syriens sind über zwei Millionen Menschen aus ihren Heimatregionen vertrieben worden. Rund vier Millionen Syrer benötigen nach UN-Schätzungen dringend Unterstützung.

Bei jüngsten Angriffen syrischer Regierungstruppen auf Vororte von Damaskus kamen nach Angaben von Aktivisten mindestens 34 Menschen ums Leben, unter ihnen sieben Kinder. Sowohl den Regierungssoldaten als auch den Aufständischen Kämpfern werden schwere Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt.

uh/sti (dpa,rtr)