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Syrische Rebellen auf dem Vormarsch

Günther Birkenstock23. September 2012

Lange Zeit schienen die Angriffe der syrischen Rebellen gegen die Regierungsarmee wie ein Kampf von David gegen Goliath. Jetzt soll sich das Blatt gewendet haben.

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Ein Mitglied der Freien syrischen Armee an einem Geschütz (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die syrische Armee hat nach Angaben eines Kommandeurs der Rebellen mittlerweile die Kontrolle über den Großteil des Staatsgebiets verloren. Nur die Überlegenheit des Militärs in der Luft halte die Führung noch an der Macht, sagte der Rebellenoberst Ahmed Abdel Wahab der Nachrichtenagentur AFP. Er ist nach eigenen Angaben Kommandeur einer Brigade von rund 850 Kämpfern der Freien Syrischen Armee. Der Fall des Regimes sei eine Frage von Monaten, nicht von Jahren, sagte Wahab.

Rebellen glauben auch ohne ausländische Hilfe zu siegen

Würden die Rebellen über effiziente Panzerabwehr- und Flugabwehrgeschütze verfügen, würden sie "sehr schnell überlegen sein", sagte Wahab. Doch auch, wenn das Ausland die Aufständischen nicht mit solchen Waffen unterstütze, würden sie letztlich siegen: "Dann dauert es nur länger, das ist alles." Den Angaben des Kommandeurs zufolge kontrollieren die Aufständischen mittlerweile die meisten Regionen des Landes, wo die Soldaten nur noch Gefangene in ihren Kasernen seien und diese nur selten verließen. Zudem könnten sich die Aufständischen außer im Großraum Damaskus frei bewegen.

Kampfflugzeug (Foto: dapd)
Nur durch die Luftwaffe kann sich die syrische Armee haltenBild: dapd

Wahab desertierte nach eigenen Angaben vor neun Monaten, blieb aber in Kontakt mit Offizieren, die noch immer bei der regulären Armee dienen. Die Moral bei den syrischen Streitkräften sei sehr schlecht, sagte Wahab. Viele sunnitische Militärs trauten sich aus Angst um ihre Familien nicht, zu den Aufständischen überzulaufen.

Unterdessen äußerte sich Ägyptens Präsident Mohammed Mursi zum Bürgerkrieg in Syrien. Zu dessen Lösung setze er auf das von ihm ins Leben gerufene "islamische Quartett", dem neben Ägypten die Türkei, Saudi-Arabien und der Iran angehören. Die iranische Mitgliedschaft sei nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung, sagte Mursi. Während die dem sunnitischen Islam zugeneigten Mitglieder Ägypten, Türkei und Saudi-Arabien für einen Rücktritt des syrischen Präsidenten Baschar Assad eintreten, ist der schiitische Iran wichtigster Verbündeter des syrischen Regimes.

gb/hp (afp)