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Operation "Geteiltes IS-Kalifat"

29. Juni 2016

Syrische Rebellen sollen laut Aktivisten mit Unterstützung der USA in die IS-Hochburg Abu Kamal vorgerückt sein. Ziel der Operation: Das vom IS ausgerufene Kalifat soll in zwei Teile gespalten werden.

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Syrischer Rebellenkämpfer mit Maschinen-Gewehr (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/A. Almohibany

Die Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gerät in der Grenzregion von Syrien und dem Irak immer stärker unter Druck. Syrische Rebellen seien im Morgengrauen in die von IS-Kämpfern gehaltene Grenzstadt Abu Kamal vorgerückt, sagte ein Anführer der von den USA unterstützten Neuen Syrischen Armee der Nachrichtenagentur Reuters. Bei der Neuen Syrischen Armee handelt es sich um Truppen, die von den USA und ihren Verbündeten in Jordanien für den Kampf gegen die IS-Terrormiliz ausgebildet wurden.

Mit der Offensive solle das von den Dschihadisten ausgerufene Kalifat in zwei Teile getrennt werden, damit die Extremisten sich nicht mehr frei zwischen ihren Gebieten im Irak und in Syrien bewegen könnten. Das wäre ein bedeutender Schlag gegen den von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ausgerufenen, grenzübergreifenden Gottesstaat. Den Rebellen zufolge haben IS-Kämpfer ihrerseits Schützengräben rund um Abu Kamal ausgehoben und die Stromversorgung in der Stadt gekappt.

Der IS gerät an vielen Fronten in Bedrängnis

Die 50.000-Einwohner-Stadt Abu Kamal ist ebenso wie der gegenüberliegende irakische Grenzort Al-Kaim seit Juni 2014 in der Hand der IS-Miliz. Abu Kamal ist strategisch wichtig, weil es an einer Hauptverbindung zwischen Syrien und dem Irak liegt. Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, deren Angaben nicht unabhängig überprüfbar sind, haben die Rebellen außerdem einen Luftwaffenstützpunkt des IS in der Nähe von Abu Kamal erobert.

Bombenexplosion in Nordsyrien

Der IS ist auf beiden Seiten der syrisch-irakischen Grenze seit Monaten in der Defensive. Zuletzt verlor er in der irakischen Provinz Anbar seine Hochburg Falludscha an die Armee. Auch im Norden Syriens, an der türkischen Grenze, steht die Terrormiliz unter Beschuss.

Dort explodierte nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte im Grenzort Tell Abjad eine Autobombe. Dabei sollen mindestens fünf Menschen gestorben und mehr als 30 verletzt worden sein. Zu dem Anschlag in der von Kurden kontrollierten Grenzstadt bekannte sich bislang niemand. Die Kurden-Miliz YPG hatte die IS-Extremisten vor mehr als einem Jahr aus Tell Abjad vertrieben, das an einer wichtigen Verbindungsroute in die Türkei liegt.

cw/stu (dpa, rtr, afp)