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Rebellen ziehen sich aus Homs zurück

7. Mai 2014

Mehr als zwei Jahre wurden sie von Regierungstruppen belagert. Nun verlassen die ersten syrischen Rebellen die Stadt Homs. In den belagerten Vierteln hatte es zuletzt kaum noch Lebensmittel gegeben.

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Syrien Homs
Bild: Joseph Eid/AFP/Getty Images

Die syrischen Rebellen haben nach eigenen Angaben mit dem Abzug aus ihrer einstigen Hochburg Homs begonnen. Drei Busse mit insgesamt 120 Kämpfern und Zivilisten hätten die Altstadt verlassen, sagte der Verhandlungsführer der Rebellen vor Ort, Abul Hareth al-Chalidi. Aktivisten veröffentlichten Fotos, auf denen Busse zu sehen sind, die ein nahezu vollständig zerstörtes Wohngebiet verlassen.

Der Aktivist Abu Yassin al-Homsi sagte, bis zu 1200 Kämpfer würden die Stadt im Laufe des Tages verlassen und sie den Truppen von Präsident Baschar al-Assad übergeben. Die Rebellen werden in die Städte Talbiseh und al-Dar al-Kabira, wenige Kilometer nördlich von Homs gebracht.

Hilfslieferungen für zwei belagerte Dörfer

Vor einigen Tagen hatte sich die syrische Regierung mit den Rebellen auf ein Abkommen zum Abzug der oppositionellen Kämpfer aus der Stadt geeinigt. Die Rebellen hatten zudem zugesagt, humanitäre Hilfe für die beiden regierungstreuen schiitischen Dörfer Nebl und Al-Sahra bei Aleppo zuzulassen. Ob die Lieferungen bereits anlaufen, war unklar. Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sagte, die Straßen in die Dörfer seien frei, damit die Hilfe beginnen könne.

Neben den Kämpfern mit leichten Waffen und einer Panzerabwehrrakete pro Bus sollen auch ihre Angehörigen sowie Verletzte die Altstadt in Richtung Norden verlassen dürfen. Um die Verletzten soll sich der Rote Halbmond kümmern, die UN und der Iran sollen die Umsetzung garantieren. Mehr als zwei Jahre waren die Aufständischen in Homs von den Regierungstruppen belagert worden. In den betroffenen Vierteln htte es zuletzt kaum noch Nahrungsmittel und medizinische Hilfe gegeben.

Zuletzt kaum noch Lebensmittel

Homs ist die drittgrößte Stadt des Landes und war lange eine Hochburg der Rebellen. Seit Beginn einer Armeeoffensive im Februar 2012 verloren die Aufständischen jedoch immer mehr an Boden, zuletzt hielten sie nur noch die weitgehend zerstörte Altstadt und das Viertel Waer. Während sich in der Altstadt kaum noch Zivilisten aufhielten, leben in Waer noch mehrere hunderttausend Menschen.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana bezeichnete den Abzug der Rebellen als ersten Schritt auf dem Weg zur Versöhnung in der Stadt. Die US-Regierung hatte dem Regime mehrfach vorgeworfen, es hungere die Bevölkerung in den von Rebellen kontrollierten Gebieten als Teil seiner Kriegstaktik aus.


cr / sti (dpa, afp, ap)