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Foltervorwürfe und Pro-Erdogan-Demo

25. Juli 2016

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International prangert das Vorgehen der Behörden in der Türkei an. Dass nun von Folter die Rede ist, hält die Unterstützer des Präsidenten nicht davon ab, auf die Straße zu gehen.

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Türkei Putschversuch Festnahmen
Festnahmen nach dem PutschversuchBild: picture-alliance/abaca

Wer die Bilder der Verhaftungswelle seit dem Militärputsch verfolgt hat, den kann diese Nachricht nicht überraschen: In der Türkei werden Amnesty International zufolge Häftlinge misshandelt und gefoltert. Die Menschrechtsorganisation teilte am Sonntag mit, "glaubwürdige Hinweise" zu haben. Diese bezögen sich auf die Behandlung der mehr als 10.000 Verdächtigen, denen eine Beteiligung an dem gescheiterten Putschversuch von Teilen der türkischen Armee vorgeworfen werde. Amnesty forderte die türkische Regierung auf, unabhängigen Beobachtern den Zugang zu allen Einrichtungen zu gewähren, in denen Verdächtige festgehalten würden. Die Regierung müsse diese Praktiken sofort beenden, sagte der Europa-Direktor der Organisation, John Dalhuisen.

Soldaten, Polizisten, Beamte, Lehrer ...

Seit dem gescheiterten Putsch vor über einer Woche wurden in der Türkei rund 60.000 Soldaten, Polizisten, Beamte und Lehrer suspendiert oder sogar festgenommen. Die massive Verhaftungswelle hat international heftige Proteste ausgelöst.

Am Sonntagabend haben in Istanbul zehntausende Anhänger und Gegner des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Istanbul gemeinsam demonstriert. Die größte Oppositionspartei des Landes, CHP, hatte zu der Kundgebung für Demokratie aufgerufen. Die Regierungspartei AKP schloss sich dem Marsch an. Etliche Demonstranten schwenkten am Taksim-Platz türkische Nationalflaggen. Seit Mitte der Woche gilt in der Türkei der Ausnahmezustand, den Präsident Erdogan verhängt hat. Bei dem versuchten Militärputsch vor gut einer Woche waren mindestens 246 Menschen ums Leben gekommen.

Türkei: Erdogan-Unterstützer in Istanbul auf dem Taksim Platz
Die Kundgebung für den PräsidentenBild: Reuters/B. Ratner

ml/cgn (dpa,rtr)