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Türkei fordert Hilfskorridore in Syrien

6. März 2012

Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan hat Syrien aufgefordert, Hilfsorganisationen die Versorgung der Zivilbevölkerung zu ermöglichen. Die Armee von Machthaber assad geht weiter gegen Proteste vor.

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Türkischer Regierungschef Recep Tayyip Erdogan (Foto:AP/dapd)
Bild: AP

Erdogan sagte in Ankara, es müssten sofort Korridore für den Transport humanitärer Hilfen geöffnet werden. Zudem müsse die internationale Gemeinschaft den Druck auf Damaskus erhöhen, um die Gewalt gegen Zivilisten in Syrien zu stoppen. Das Zögern bestimmter Staaten, gegen die "Gräueltaten" in dem Land vorzugehen, ermutige das Regime, noch brutaler gegen die Opposition vorzugehen, erklärte Erdogan. Im UN-Sicherheitsrat war eine Verurteilung der Gewalt in Syrien am Veto Russlands und Chinas gescheitert.

Neue Angriffe der syrischen Armee gemeldet

Die syrische Armee geht inzwischen weiter massiv gegen die Protestbewegung im Land vor. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden zwei weitere von Rebellen gehaltene Städte angegriffen. Dabei handele es sich um Hirak in der südlichen Provinz Daraa und um Tibet al-Imam in der Provinz Hama im Landesinnern. Außerdem sei nahe der Stadt Kusseir eine Brücke bombardiert worden, über die zuletzt zahlreiche Zivilisten – unter ihnen viele Verletzte – in Richtung Libanon geflohen waren. Dort trafen laut UN-Flüchtlingshilfskommissariat binnen 48 Stunden mehr als 1.500 Syrer ein.

Patriarch fordert Dialog mit Assad-Regime

Das syrische Staatsfernsehen berichtet derweil, dass in der Stadt Homs die Bewohner des lange umkämpften Viertels Baba Amro in ihre Häuser zurückkehrten. Dazu wurden Bilder von Männern, Frauen und Kindern gezeigt, die durch zerstörte Straßen liefen. Das Internationale Rote Kreuz beklagte, noch immer keinen Zugang in das Viertel erhalten zu haben, um die Menschen mit Lebensmitteln und anderen Hilfsmitteln zu versorgen. Seit Beginn der Proteste gegen Syriens Staatschef Baschar al-Assad vor einem Jahr sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 7.500 Zivilisten getötet worden.

jh/fab (afp,dpa)