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Politik

London und Ankara wollen mehr Handel

28. Januar 2017

Die britische Premierministerin May und der türkische Staatspräsident Erdogan haben sich in Ankara auf eine Intensivierung ihrer Handelsbeziehungen geeinigt. Das Thema Menschenrechte sprach May ebenfalls an.

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Theresa May und Erdogan in Ankara
Bild: picture-alliance/dpa/AP Photo

Nach dem Brexit will Großbritannien seine Handelsbeziehungen auch mit der Türkei ausbauen. Dies ist ein Ergebnis des Treffens von Premierministerin Theresa May mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Regierungen vereinbarten dazu die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, wie May anschließend sagte. Erdogan erklärte, beide Seiten wollten das derzeitige jährliche Handelsvolumen in Höhe von 15 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro) auf 20 Milliarden Dollar steigern.

Unternehmen beider Länder schlossen nach dem Gespräch ein Abkommen über die gemeinsame Entwicklung von Kampfflugzeugen ab. May sagte, das britische Unternehmen BAE Systems und Turkish Aerospace Industries hätte eine Übereinkunft über mehr als 100 Million Pfund unterzeichnet. Es gehe darum, das laufende türkische Rüstungsprojekt TF-X, die erste heimische Kampfjetentwicklung der Türkei, gemeinsam voranzutreiben.

Zudem sprach May nach ihren Angaben mit Erdogan über die gemeinsame Sicherheitspolitik, Syrien, den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und die Verhandlungen zur Überwindung der Teilung der Mittelmeerinsel Zypern.

May sagte, sie sei "stolz", dass sich London während des gescheiterten Putsches im vergangenen Juli an der Seite der demokratisch-gewählten türkischen Regierung befunden habe. Ankara müsse die damals verteidigte "Demokratie durch das Einhalten von Rechtsstaatlichkeit und internationalen Menschenrechten" aufrechterhalten, wie die türkische Regierung es zugesichert habe.

Mangelnde Solidarität?

Die Türkei wirft Großbritannien allerdings ebenso wie anderen westlichen Staaten mangelnde Solidarität nach dem versuchten Staatsstreich Mitte Juli vor. London wiederum ist besorgt wegen der Entlassung und Inhaftierung zehntausender Staatsangestellter sowie des harten Vorgehens der türkischen Regierung gegen Medien und Opposition.

Bei Mays eintägigem Besuch in Ankara sind auch Gespräche mit dem türkischen Regierungschef Binali Yildirim geplant. Es ist Mays erster Besuch, seitdem sie im Juli in der Folge des britischen Votums für den EU-Austritt Regierungschefin wurde. Am Freitag hatte May als erster ausländischer Staatsgast den neuen US-Präsidenten Donald Trump in Washington getroffen.

stu/jj (afp, dpa)