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Türkei verbietet Berichterstattung über Isis-Entführungen

17. Juni 2014

Man wolle das Leben der Geiseln nicht gefährden - so begründete die Regierung die Nachrichtensperre, die ein ein türkisches Gericht über die entführten Landsleute im Irak verhängt hat.

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Konsulat im Irak gestürmt und fast 50 Menschen entführt. Copyright: Reuters /Stringer
Ausgebranntes Autowrack vor dem Konsulat im Irak, einen Tag nach dem Angriff von IsisBild: Reuters

Ein Gericht in Ankara hat türkischen Medien verboten, weiterhin über die Entführung türkischer Diplomaten durch sunnitische Islamisten im Nachbarland Irak zu berichten. Diese geschehe zum Schutz der Geiseln, begründete die türkische Justiz die Nachrichtensperre, wie die türkische Medienaufsichtsbehörde RTÜK mitteilte. Kämpfer der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis) hatten vergangene Woche fast 50 Menschen im türkischen Generalkonsulat gefangengenommen. Zudem befinden sich rund 30 türkische Lastwagenfahrer in der Gewalt der Extremisten.

Türkei Krisensitzung zur Geiselnahme im Konsulat in Mossul 11.06.2014. Vopyright: Reuters/Stringer
Krisensitzung zur Geiselnahme im Konsulat in Mossul (11.06.2014)Bild: Reuters/Mehmet Demirci/President's Press Office

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hatte der Opposition und regierungskritischen Medien vorgeworfen, das Thema für politische Zwecke ausbeuten zu wollen und so Menschenleben zu gefährden. In einer Rede vor der Parlamentsfraktion seiner Regierungspartei AKP sagte Erdoğan, seine Regierung unternehme alles, um die Freilassung der Festgehaltenen zu erreichen. Kritiker wiederum beschuldigen Erdogan, die Isis früher unterstützt zu haben und damit für den aktuellen Konflikt mitverantwortlich zu sein.

as / nf (afp/dpa)