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Türkei von EU-Wahlergebnis enttäuscht

14. Juni 2004
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Mit Enttäuschung hat die türkische Presse am Montag (14.6.2004) auf den Ausgang der Europawahl reagiert. "Bitteres Ergebnis in Europa", titelte die Zeitung Vatan. Parteien wie die deutschen Christdemokraten, die gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei eintreten, hätten bei der Wahl zum Europaparlament den Sieg errungen, analysierte das Blatt. Zwar liege die Ende des Jahres anstehende EU-Entscheidung über den Beginn von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei nicht beim EU-Parlament, sondern bei der EU-Kommission sowie den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten. Das Parlament, in dem die Türkei-Gegner nun gestärkt worden seien, spiele aber bei der Neubesetzung der Kommission im Herbst eine wichtige Rolle, hieß es in Vatan.

Auch Hürriyet, die größte Zeitung der Türkei, unterstrich, dass die CDU/CSU ihren Sieg in Deutschland mit einem gegen die Türkei gerichteten Wahlkampf errungen habe. Besondere Beachtung schenkten die türkischen Zeitungen den türkisch-stämmigen Politikern, die am Sonntag in Deutschland und anderen Staaten als Abgeordnete den Sprung ins EU-Parlament schafften. Dazu gehören der Hamburger Tourismusunternehmer Vural Öger, der für die SPD kandidiert hatte, und der Grünen-Politiker Cem Özdemir.