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Tag der Arbeit in Tschechien

2. Mai 2002

– Auch bei den Mai-Kundgebungen waren die Benes-Dekrete ein Thema

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Prag, 2.5.2002, RADIO PRAG, deutsch

An vielen Orten der Tschechischen Republik wurde am 1. Mai der Tag der Arbeit vor allem von Vertretern politischer Parteien begangen:

Mehrere Tausend Menschen haben an der Kundgebung der Sozialdemokraten auf dem Prager Messegelände teilgenommen. Die Wahlchefin und Vize-Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Petra Buzkova, bezeichnete vor mehreren tausend Teilnehmern die Wahrung des Sozialstaates und den EU-Beitritt Tschechiens als Hauptthemen der diesjährigen Parlamentswahlen. Der sozialdemokratische Premier Milos Zeman nutzte den Tag der Arbeit im nordböhmischen Decin/Tetschen zur Wahlagitation und rief die Bewohner der Stadt auf, im Juni die CSSD zu wählen.

Auf dem Prager Letna-Plateau sind traditionsgemäß Kommunisten und ihre Sympathisanten zusammengekommen. Der KSCM (Kommunistische Partei Böhmens und Mährens - MD)-Vorsitzende, Miroslav Grebenicek, lehnte in seiner Rede die Integration Tschechiens sowohl in der EU als auch in der NATO ab. Er versicherte den Anwesenden, die KSCM werde allen Bemühungen um die Revision der Resultate des 2. Weltkrieges einschließlich der Aussiedlung der Sudetendeutschen standhalten.

Die Verringerung der Arbeitslosigkeit in den Grenzregionen und der Fertigbau der nach Österreich führenden Autobahn sind die Prioritäten des Wahlprogramms, das von der südmährischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) auf dem Schlachtfeld von Slavkov/Austerlitz, auf dem Napoleon seinerzeit seinen großen Sieg feiern konnte, zum ersten Mal vorgestellt wurde. In Bezug auf dieses historische Ereignis rief bei Trommelklängen der südmährische CSSD-Wahlchef Zdenek Skromach seine Parteigenossen auf, in eine Schlacht für die Machterhaltung und Erweiterung der Positionen der Sozialdemokraten zu ziehen. (fp)