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Taifun bedroht Chinas Südosten

19. Juli 2005

Wegen des Taifuns "Haitang" sind im Südosten Chinas 850.000 Menschen evakuiert worden. Unterdessen bedroht der Hurrikan "Emily" Nordmexiko und Texas.

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Über Taiwan ist "Haitang" schon hinweggefegtBild: AP

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 119 Kilometern pro Stunde ist der Taifun "Haitang" am Dienstag (19.7.2005) auf die chinesische Küste zugerast. Zuvor war er über Taiwan hinweggefegt, wo bis zu sechs Menschen getötet und 30 weitere verletzt wurden. Der Tropensturm hatte zeitweise Spitzengeschwindigkeiten bis zu 270 Kilometer pro Stunde erreicht.

Vorbereitung auf das Schlimmste

Hurrikan Emily Satellitenbild
Hurrikan "Emily" im SatellitenbildBild: AP

China bereitete sich auf das Schlimmste vor. Mehr als 850.000 Menschen wurden staatlichen Medien zufolge in Sicherheit gebracht. Rund 17.000 Fischerboote und Handelsschiffe wurden in den östlichen Provinzen Fujian und Zhejiang in die Häfen zurück beordert. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen. In Zhejiang lösten heftige Regenfälle einen Erdrutsch aus. Acht Städte in der Provinz waren ohne Strom. In einigen Küstenorten wurden am Dienstagabend zahlreiche Straßen überflutet. Über Schäden wurde noch nichts bekannt.

"Emily" sammelt Kraft

Der Hurrikan "Emily", der bei seinem Weg über die mexikanische Halbinsel Yukatan an Kraft verloren hatte, wird nach Expertenmeinung über dem Golf von Mexiko wieder zu einem Hurrikan der Kategorie 3 (190 Stundenkilometer) anwachsen. Er wurde gegen Mitternacht (Ortszeit) an der texanischen Südküste erwartet. Dort hatten die Behörden bis zum Dienstag noch keine Anordnung zur Evakuierung gegeben. In der Einfallschneise von "Emily" leben etwa vier Millionen Menschen. Die mexikanische Regierung gab für die bedrohten Gebiete im Norden des Landes bereits eine Hurrikanwarnung heraus.

Taiwan Taifun Haitang erreicht die Küste
In Taiwan kündigten hohe Wellen den Taifun anBild: AP

Der Wirbelsturm "Emily" hatte auf Yukatan keine größeren Schäden angerichtet. An der so genannten Rivera Maya entwurzelte er Bäume und unterbrach die Stromversorgung, weil Leitungsmasten umstürzten. Das gleiche Bild zeigte sich in Städten und Gemeinden im Landesinneren. Im Golf von Mexiko hatte das staatliche Erdölunternehmen Petroleos Mexicanos (PEMEX) die Plattformen evakuiert und über 15.000 Arbeiter an Land in Sicherheit gebracht. Der Hurrikan hat auf seinem Weg durch die südliche Karibik bislang acht Menschen das Leben gekostet.

Deiche werden überwacht

In China trafen nicht nur die Behörden, sondern auch die Bewohner der betroffenen Region Vorkehrungen. "Ich habe Wasser und Lebensmittel auf Vorrat gekauft, nachdem ich die Nachrichten gehört hatte", sagte eine Bewohnerin der Stadt Fuzhou. "Wer weiß, ob Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten werden, wenn der Taifun kommt?" Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, die Behörden in Fuzhou hätten eine Million Kurznachrichten mit Sturmwarnungen auf Mobiltelefone verschickt. Fährverbindungen und Flüge wurden vorsorglich eingestellt. Nach dem Erdrutsch wurden 5000 bewaffnete Polizisten mobilisiert, Deiche und Reservoirs wurden überwacht.

Aufräumarbeiten in Taiwan

In Taiwan begannen am Dienstag die Aufräumarbeiten. Helfer entfernten umgestürzte Bäume und Schilder von den Straßen. Die schweren Niederschläge hielten an, die Behörden warnten die Bevölkerung vor Erdrutschen und Überschwemmungen. In 98.000 Haushalten fiel der Strom aus. Die Behörden schätzten den durch "Haitang" verursachten Schaden auf umgerechnet 41 Millionen Dollar.

Tropische Wirbelstürme tragen je nach Region unterschiedliche Namen. Im asiatischen Raum wird ein solcher Sturm Taifun, an den Küsten Mexikos und Mittelamerikas Hurrikan genannt - nach dem indianischen Wort huracan, das "Gott des Windes" bedeutet. (stu)