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Taiwans Präsident Ma Ying-jeou gewinnt Wahl

14. Januar 2012

Bei der Präsidentenwahl in Taiwan hat Amtsinhaber Ma Ying-jeou einen klaren Sieg eingefahren und damit eine Bestätigung für seine Politik der Annäherung an China erhalten. Offen ist noch der Ausgang der Parlamentswahl.

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Jubelnde Menschen (Foto: Reuters)
Taiwans Präsident Ma Ying-jeou feiert seine WiederwahlBild: Reuters

Beobachter hatten mit einem knappen Rennen gerechnet. Doch es kam anders. Nach Auszählung von fast aller Stimmen kommt Ma von der regierenden Kuomintang-Partei (KMT) auf 51,6 Prozent, seine Herausforderin Tsai Ing-wen von der Demokratischen Fortschrittspartei (DDP) auf 45,4 Prozent. Abgeschlagen auf dem dritten Platz landete der Kandidat der Volkspartei (PFP), James Soong. Für ihn entschieden sich gerade 2,7 Prozent. Tsie gestand ihre Niederlage ein und gratulierte dem Präsidenten zu seiner Wiederwahl. Anschließend erklärte sie ihren Rücktritt vom Vorsitz der DDP.

Furcht vor Abhängigkeit

Tasi Ing-wen (Foto: AP)
Verloren und zurückgetreten: Tsai Ing-wen, die Kandidatin der DDPBild: AP

"Es liegt viel Arbeit vor uns", sagte Ma in seiner Siegesrede vor jubelnden Anhängern. Er rief zur Aussöhnung mit der Opposition auf. Der Präsident kann das Wahlergebnis auch als Mandat zur Fortsetzung seiner vorsichtigen Öffnungspolitik gegenüber der Volksrepublik China verstehen. Das respektable Ergebnis für seine Herausforderin Tsie, die eindeutig auf Distanz zu Peking gegangen war, zeigt aber auch die wachsende Furcht der Taiwaner vor einer wachsenden Abhängigkeit durch die wirtschaftliche Verflechtung.

Die USA und China als aufmerksame Beobachter

Die Wahl war auch in China und den USA aufmerksam verfolgt worden. China betrachtet Taiwan noch immer als abtrünnige Provinz, obwohl die beiden Länder seit 1949 getrennt regiert werden. Die kommunistische Führung in Peking hatte für den Fall einer formellen Unabhängigkeit mehrfach mit militärischer Rückeroberung gedroht. Die USA fühlen sich der Verteidigung der Insel-Republik verbunden und liefern Taiwan Waffen.

Die Ergebnisse der erstmals gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahl stehen noch aus. Es sind 113 Mandate zu vergeben. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 80 Prozent.

gmf/uh (dpa, afp, ap, rtre)