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Taliban beschießen Touristen

4. August 2016

"Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt", heißt es auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes. Auch andere Länder raten ihren Bürgern vom Besuch des Landes ab. Eine Touristenguppe schlägt dies in den Wind.

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Kämpfer der Taliban (Foto: Getty Images/AFP)
Bild: Getty Images/AFP/J. Tanveer

Eine Gruppe ausländischer Touristen ist in der westlichen Provinz Herat von Taliban-Kämpfern beschossen worden. Fünf der insgesamt zwölf Touristen und der afghanische Fahrer ihres Reisebusses seien beim Angriff im Bezirk Chescht-e Scharif verletzt worden, teilte der Sprecher des Gouverneurspalasts, Dschilani Farhad, mit.

Es handele sich um "sechs Briten, drei Amerikaner, zwei Schotten und einen Deutschen", so Farhad. Ein Armeesprecher hatte zunächst von mehreren Deutschen und Amerikanern gesprochen. Medien hatten zuvor berichtet, es könnte bei dem Angriff bis zu zehn Tote gegeben haben.

Botschaft um Aufklärung bemüht

Nach der Taliban-Attacke hat das Auswärtige Amt in Berlin bestätigt, dass auch ein Deutscher unter den Angegriffenen ist. Der Mann sei aber nach eigenen Angaben unverletzt, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Die deutsche Botschaft in Kabul stehe in engem Kontakt mit den afghanischen Stellen und betreue den Betroffenen konsularisch.

Die Touristen hatten nach Angaben der afghanischen Behörden zu ihrem Schutz eine Militäreskorte bei sich. Der Sprecher des 207. Korps der Armee, Nadschibullah Nadschibi, wies Berichte zurück, die Kämpfe um den Bus dauerten an. Alle Touristen seien in Sicherheit, betonte der Militärsprecher.

Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich bislang nicht zu dem Angriff. Die Aufständischen hatten ihre Angriffe im Zuge ihrer "Sommeroffensive" zuletzt wieder ausgeweitet.

Karte Afghanistan Provinz Herat Deutsch
Bild: DW

Auf dem Weg nach Herat-Stadt

Die Touristengruppe war den afghanischen Angaben zufolge auf dem Weg nach Herat-Stadt. Zuvor hätten sie die Provinz Ghor besucht. Unklar ist, warum sie diesen Abstecher unternommen haben. In Ghor steht am Ufer des Flusses Harirud ein berühmtes Minarett aus dem 12. Jahrhundert, das Minarett von Dscham. Allerdings gilt die sehr arme Provinz als notorisch unsicher und wird selbst von im Land lebenden und arbeitenden Ausländern nur sehr selten besucht.

wl/as/kle (dpa, afp, rtre)