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Taliban nicht für Amoklauf verantwortlich

5. April 2009

Das Massaker mit 14 Toten in einem Sozialzentrum im US-Bundesstaat New York war kein Terrorakt. Gegenteilige Behauptungen eines Taliban-Führers aus Pakistan wies das FBI zurück.

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Polizeiabsperrung vor der 'American Civic Association' (Foto: AP)
Tatort BinghamtonBild: AP

Die US-Bundespolizei FBI hat ausgeschlossen, dass der pakistanische Taliban-Führer Baituallah Mehsud hinter dem Amoklauf in der Stadt Binghamton steckt. "Nach Auswertung der Beweise können wir diese Behauptung widerlegen", sagte FBI-Sprecher Richard Kolko. Auch ein pakistanischer Sicherheitsexperte bewertete die Äußerungen des Taliban-Führers als nicht ernstzunehmend. Baituallah Mehsud sei nicht zu Angriffen in den USA fähig. Der Extremist, auf dessen Ergreifung die Vereinigten Staaten ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar ausgesetzt haben, hatte das Blutbad als Vergeltung für US-Luftangriffe im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet bezeichnet.

Motiv Arbeitsplatzverlust?

FBI-Ermittler (Foto: AP)
FBI: "Behauptung widerlegt"Bild: AP

Bei dem Täter handelt es sich laut Medienberichten um einen vietnamesischen Einwanderer. Das Motiv des 41-Jährigen ist noch unklar. Er habe erst kürzlich seinen Job verloren, heißt es. Zudem habe er unter seinen schlechten Englischkenntnissen gelitten.

"Munition für viele Morde"

Das Verbrechen hatte sich am Freitag in einem Gebäude der "American Civic Association" ereignet. Die Organisation hilft Einwanderern bei der Job- und Wohnungssuche und bietet auch Sprachkurse an. Das Massaker habe lediglich wenige Minuten gedauert, berichtete die Polizei. Der Täter habe das Gebäude mit zwei Handfeuerwaffen betreten und sofort das Feuer eröffnet. Offensichtlich hatte es der Mann darauf angelegt, so viele Menschen wie möglich zu töten. Er habe noch Munition für viele weitere Morde gehabt. Eine kugelsichere Weste habe ihn offensichtlich vor den Einsatzkräften schützen sollen, berichteten Ermittler. Nachdem der Täter 13 Menschen erschossen hatte, beging er offenbar Selbstmord.

Schwerbewaffneter tötet Polizisten

Tatort in Pittsburgh (Foto:AP)
Tatort PittsburghBild: AP

Unterdessen kam es im US-Bundesstaat Pennsylvania zu einer neuen Gewalttat, die die Diskussion über eine Verschärfung der laxen US-Waffengesetze weiter anheizen dürfte. In Pittsburgh erschoss ein 23-jähriger Mann drei Polizisten, die wegen einer Ruhestörung zu seinem Haus gerufen worden waren. Erst Mitgliedern einer Eliteeinheit gelang es, den Täter zu überwältigen und festzunehmen. Auch er trug eine kugelsichere Weste. Freunde des Täters erklärten, dieser habe befürchtet, dass die Regierung von US-Präsident Barack Obama ein Waffenverbot plane. (wa/la/rtr/ap/dpa)