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Taliban ziehen sich in die Berge zurück

14. November 2001

Die Nordallianz in Afghanistan rückt immer weiter in den Süden und Osten des Landes vor: Nach den jüngsten militärischen Rückschlägen kontrollieren die Taliban-Kämpfer jetzt weniger als 20 Prozent des Landes.

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Truppen der NordallianzBild: AP
Im Osten Afghanistans hätten die Taliban nach Aufständen der Bevölkerung vier Provinzen verloren. Das sagte der Innenminister der Nordallianz, Junis Kanuni, am Mittwoch. Die Stadt Dschalalabad wurde nach einer Meldung der afghanischen Nachrichtenagentur AIP von US-Kampfflugzeugen bombardiert. Laut AIP gaben die Taliban die zentral-afghanische Provinz Urusgan auf. Damit würde die Nordallianz jetzt die Taliban-Hochburg Kandahar bedrohen, meldete die in Pakistan ansässige Agentur.

Suche nach einem politischen Neubeginn

Die Nordallianz hatte am Dienstag Kabul erobert, nachdem die Taliban ihre Kämpfer dort abgezogen hatten. Auch die Stadt Herat und die Provinz Nimrus fielen der Allianz zufolge. UNO-Sonderbeauftragter Francesc Verndrell sagte am Mittwoch in Islamabad, zunächst werde ein UNO-Sicherheitsteam nach Kabul entsandt. Er selbst wolle sich dann auch in Kürze nach Kabul begeben. Der UNO-Gesandte Lakhdar Brahimi hatte am Dienstag einen Plan für die Zukunft des Landes vor gelegt. Der Nordallianz-Außenminister Abdullah Abdullah lud die Vereinten Nationen (UNO) und alle afghanischen Gruppen - außer den Taliban - zu Gesprächen ein.

US-Angriffe gehen weiter

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte am Dienstag, die US-Angriffe auf die flüchtenden Taliban gingen weiter. "Sie (die Taliban) sind ein völlig legitimes und attraktives Ziel". In Kabul befände sich eine sehr kleine Zahl von US-Soldaten. Die USA greifen seit dem 7. Oktober Stellungen der Taliban und der El Kaida an. Die US-Regierung macht den Moslem-Extremisten Osama bin Laden für die Anschläge vom 11. September in New York und bei Washington verantwortlich. Die Taliban haben Bin Laden Unterschlupf gewährt.