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Kriegswarnung

21. Oktober 2006

Die tamilischen Unabhängigkeitskämpfer auf Sri Lanka haben die Regierung vor einem Krieg gewarnt. Regierungsberichte über eine Seeschlacht am Freitag Abend wiesen sie zurück.

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A Sri Lankan policeman searches for explosive devices after recovering a roadside mine at Kadawatha, a suburb of Colombo, Sri Lanka, Thursday, Oct. 19, 2006. The army defused a roadside bomb hidden in a garbage pile on the side of a main road on the outskirts of the capital, Colombo, according to police. (AP Photo/Eranga Jayawardena)
Sri Lanka - Suche nach BombenBild: AP

"Wenn die srilankische Regierung einen Krieg will, kann sie ihn auf der ganzen Insel haben", sagte ein Sprecher der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) am Samstag (21.10.) am Telefon der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn sie Frieden will, müssen die Tamilen auch das Gefühl von Frieden haben." Regierung und Rebellen in der südasiatischen Republik wollen am kommenden Wochenende Gespräche führen, um das Abkommen von 2002 über eine Waffenruhe wiederzubeleben.

Widersprüchliche Berichte

Der Rebellensprecher wies Berichte zurück, bei einer Seeschlacht am Vorabend seien dutzende Kämpfer ums Leben gekommen. "Es hat auf keiner Seite Verluste an Material oder Männern gegeben", sagte er. Die Tamilenkämpfer seien zu einer Routineübung unterwegs gewesen, als die srilankische Marine versucht habe dazwischenzugehen.

Das Verteidigungsministerium in Colombo erklärte dagegen, die Marine habe bei einem Gefecht vor der nördlichen Insel Jaffna mindestens zwanzig LTTE-Kämpfer getötet und zwei ihrer Boote zerstört. Staatlichen Medien zufolge kamen bis zu 35 Rebellen ums Leben.

Friedensgespräche in Gefahr

In den vergangenen Tagen hatten die internationalen Vermittler den Druck auf Colombo und auf die Tamilentiger erhöht, zu Friedensgesprächen zurückzukehren und die brüchige Waffenruhe wiederzubeleben.

Die Tamilen-Rebellen in Sri Lanka kämpfen seit 1983 für mehr Unabhängigkeit. Trotz eines 2002 geschlossenen Waffenstillstands sind bei Kämpfen seit Ende Juli hunderte Menschen getötet worden. Ende dieses Monats wollen sich beide Konfliktparteien in Genf zu Friedensverhandlungen treffen. Die jüngste Gewalt hat jedoch Zweifel an den Erfolgsaussichten der Gespräche aufkommen lassen. (je)