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Politik

Tausende demonstrieren gegen Trump

12. November 2016

Seit vier Tagen ist klar: Donald Trump wird Präsident der USA. Und den vierten Tag infolge demonstrieren Tausende gegen den Republikaner. In New York findet die bislang größte Protestaktion statt.

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USA Anti-Trump-Proteste in New York
Der Sender CNN spricht von der bislang größten Anti-Trump-DemonstrationBild: picturealliance/AP Photo/M. Altaffer

In New York haben sich erneut Tausende zu einer Demonstration gegen den gewählten US-Präsidenten Donald Trump versammelt. Der Sender CNN sprach von der bisher größten Protestaktion in der Ostküstenmetropole nach der Wahl am Dienstag. Unter den Demonstranten ist auch der Filmemacher Michael Moore. Die Demonstranten riefen "Nicht mein Präsident!". Viele trugen Schilder mit Slogans wie "No Trump" oder "Schützt Bürgerrechte, protestiert gegen Missstände."

Proteste auch in Chicago und Los Angeles

Ein Sprecher der Polizei (NYPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der Protestmarsch zu Trumps Wohn- und Geschäftshaus, dem Trump Tower an der Fifth Avenue in Manhattan, am Mittag (Ortszeit) am Union Square begann. "Bisher gibt es keine Festnahmen", sagte der Sprecher, der namentlich nicht genannt werden wollte. Zur Zahl der Demonstranten äußerte er sich nicht. Nach seinen Informationen war zunächst nur eine Straße, die 56th Street, am Trump Tower gesperrt.

Auch in Los Angeles und Chicago gingen den vierten Tag in Folge Tausende Trump-Gegner auf die Straße. Auf Facebook hatten rund 100.000 Menschen angekündigt, an den Protestaktionen in den drei Städten teilzunehmen. Die Organisatoren hatten deutlich gemacht, dass Gewalt und Vandalismus nicht geduldet würden.

Am Freitag war bei einer Demonstration gegen Trump in Portland im Bundesstaat Oregon ein Mann durch Schüsse verletzt worden. Nach Polizeiangaben war er auf einer Brücke mit einem Autofahrer in Streit geraten, der dann ausstieg und mehrfach schoss. Der Täter ist auf der Flucht.

USA Anti-Trump-Proteste in New York
Bild: Getty Images/AFP/K. Betancur

Clinton sieht Schuld für Niederlage beim FBI

Derweil hat die bei der Präsidentschaftswahl unterlegene demokratische Kandidatin Hillary Clinton das Vorgehen von FBI-Direktor James Comey in der E-Mail-Affäre kurz vor der Wahl zumindest zum Teil für ihre Niederlage verantwortlich gemacht. Dem Sender CNN zufolge sagte sie in einer Telefonkonferenz mit Wahlkampfspendern, der Chef der Bundespolizei habe ihr einen "Doppelschlag" verpasst, indem er am 29. Oktober die Einleitung neuer Untersuchungen publik gemacht und dann am Sonntag vor der  Wahl plötzlich bekanntgegeben habe, dass nichts Belastendes gefunden worden sei.

CNN berief sich dabei auf Angaben eines Teilnehmers der Telefonkonferenz. Demnach sagte Clinton, der erste Schritt von FBI-Direktor Comey habe den Schwung gestoppt, den sie nach drei TV-Debatten und der Veröffentlichung des Skandalvideos mit vulgären Äußerungen ihres Wahlgegners Donald Trump erhalten habe. Der zweite habe Trump-Befürworter schlicht befeuert und zugleich keine der noch unentschiedenen Wähler überzeugt, die ihr zugeneigt hätten. Zusammen sei das "zu viel" gewesen, um es zu überwinden.

Sie räumte den Angaben zufolge aber ein, dass es andere Gegenkräfte im Wahlkampf gegeben habe, die nicht "angemessen bekämpft" worden seien. Die E-Mail-Affäre drehte sich darum, dass Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin einen privaten Server auch für dienstliche Korrespondenzen benutzt hatte.

cr/haz (dpa, rtr)