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Tausende fliehen vor M23-Rebellen

18. November 2012

Im Kongo sind tausende Menschen auf der Flucht. Sie werden von Rebellen der M23-Gruppe vertrieben, die sich vorwiegend aus Mitgliedern der Tutsi zusammensetzt. Jetzt schalteten sich Blauhelmsoldaten ein.

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Flüchtlinge im Kongo,. EPA/Alain Wandimoyi
Kongo FlüchtlingeBild: picture-alliance/dpa

Kampfhubschrauber der Weltorganisation beschossen im Osten des Landes Stellungen der Rebellengruppe. Der Weltsicherheitsrat kam in New York zu einer Sondersitzung zusammen. Der Rat forderte ein sofortiges Ende der Kämpfe zwischen Rebellen und Streitkräften. Zugleich kündigte das höchste UN-Gremium schärfere Sanktionen gegen die Rebellen an, die für Angriffe auf kongolesische Truppen verantwortlich seien.

Die Aufständischen wurden zudem aufgefordert, ihren Vormarsch auf die Stadt Goma im Osten des Landes aufzugeben. Jegliche Versuche, das Mandat der UN-Truppen zum Schutz der Zivilbevölkerung dort zu unterminieren, "werden nicht toleriert", hieß es nach der Sondersitzung des Sicherheitsrats.

Abtrünnige Tutsi-Soldaten

Die Aufständischen setzen sich aus abtrünnigen Tutsi-Soldaten zusammen. Die UN werfen dem benachbarten Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen. Tatsache ist: Ähnlich wie die M23 ist auch die Regierung Ruandas von Angehörigen der Tutsi dominiert.

UNO fordert Ende der Kämpfe im Kongo # 18.11.2012 07 Uhr # kongo07g # Journal Deutsch

Die Bezeichung der Gruppe geht auf den 23. März 2009 zurück. Damals war ein Friedensabkommen zwischen den Volksgruppen der Tutsi und der Hutu ausgehandelt worden. Der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi hatte 1994 zu einem Massenmorden geführt. Den Massakern waren bis zu eine Million Tutsi zum Opfer gefallen.

Die Rebellen werden angeblich von dem desertierten kongolesischen General Bosco Ntaganda angeführt. Der 39-Jährige, der sich selbst "Terminator" nennt, wird vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen gesucht.

Provinz Kivu als Schauplatz der Kämpfe

Wie Behördenvertreter im Kongo mitteilten, konzentrieren sich die Kämpfe mit den M23-Rebellen auf die Provinz Kivu."Die Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo kämpfen jetzt zur Sicherung der Stadt Goma", zitierte der örtliche Radiosender Okapi aus der Hauptstadt Kinshasa den Gouverneur der betroffenen Region. In Agenturberichten heißt es, durch den Vormarsch der Rebellen im Osten des Landes seien bis zu 450.000 Menschen auf der Flucht.

Es geht um ruandische und ugandische Verwicklungen bei einer Rebellion im Nordkivu. --- 2012_10_18_nordkivu.psd
Karte Uganda Ruanda Nordkivu

Die Blauhelmsoldaten, die sich in die Kämpfe eingeschaltet haben, um den Vormarsch der Aufständischen zu stoppen, gehören der UN-Friedenstruppe Monusco an. Diese gibt es seit November 1999. Sie ist mit mehr als 20.000 Mann nicht nur die bei weitem größte Blauhelmmission, sondern mit einem Etat von mehr als einer Milliarde Dollar auch die teuerste.

haz/kle (dap, rtr, epd)