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Tauwetter lässt die Flüsse steigen

8. Januar 2011

Weil der Schnee schmilzt, treten in Deutschland die Flüsse über die Ufer: An Rhein und Mosel sind die ersten Fluss-Anwohner vom Hochwasser betroffen. Aber die große Flutwelle kommt erst noch, sagen die Experten.

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Hochwasser im Kölner Süden (Foto: dapd)
Hochwasser im Kölner SüdenBild: dapd

Deutschland bereitet sich auf eine neue Hochwasserwelle vor. Das warme Wetter hat auch am Samstag (08.01.2011) dazu geführt, dass die Eis- und Schneeberge der vergangenen Wochen weiter abschmelzen. Im Südwesten des Landes, vor allem an der Mosel, kam es zu ersten Überschwemmungen.

In Zell schwappte die Mosel über einen Hochwasserdamm in die Stadt. "Die Stadt ist geflutet", sagte ein Polizeisprecher in Zell. Die Feuerwehr habe einen Bootsverkehr eingerichtet. In Cochem lief Wasser ins Erdgeschoss einer Reihe von Gebäuden. "Die ganze Mosel ist von Anfang bis Ende extrem belastet", teilte das Polizeipräsidium Trier. Verschärft wurde die Lage durch Regenfälle: "Der Regen geht sofort in die Flüsse, weil der Boden kein Wasser mehr aufnehmen kann", sagte eine Sprecherin des Hochwassermeldezentrum in Trier. In Koblenz, wo die Mosel in den Rhein fließt, wurde am Mittag ein Rheinpegel von 5,97 Metern gemessen. Die Feuerwehr begann, Stege in der Stadt zu bauen.

Rheinpegel unter Beobachtung

Hochwasser (Foto: dapd)
Bei Zell überflutet die Mosel den HochwasserschutzBild: dapd

In Köln stand der Rheinpegel am Vormittag bei 6,70 Metern. Der Rhein steige stündlich um etwa 10 Zentimeter, berichtete die Hochwasserschutzzentrale Köln. Der Höchststand des Rheins wird für Dienstag erwartet. In Koblenz dürfte der Wasserspiegel eine Höhe von 7,50 bis 8 Metern erreichen. In Köln schließen die Behörden einen Wasserpegel von 9 Metern nicht aus.

Auch im Osten Deutschlands steigt das Wasser. Die Oder erreichte bei Hohensaaten-Finow mit 7,54 Metern den bisher zweithöchsten jemals gemessenen Wert. Eisbrecher versuchten, den Abfluss des Wassers in die Ostsee zu erleichtern. Auch aus Thüringen und Sachsen-Anhalt wurde Hochwasser gemeldet.

In Bayern, Hessen, Niedersachsen und Bremen mussten Straßen wegen Überflutung gesperrt werden. Mancherorts weichte das Wasser auch das Erdereich auf. Bei Ratingen nahe Düsseldorf führte das dazu, dass ein Hang auf eine Landstraße rutschte. Bereits am Freitag war auf Neckar und Mosel der Schiffsverkehr eingestellt worden. Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass der Regen am Sonntag nachlässt und sich dadurch die Lage wenigstens etwas entschärft.

Autor: Dirk Eckert (dapd, dpa)

Redaktion: Pia Gram