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Technologiewerte drücken den DAX

Andreas Becker28. Februar 2002

Die deutschen Aktien sind am Donnerstag mit leichten Verlusten gestartet. Vor allem Abschläge bei Technologiewerten drückten auf den Index.

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VW-Tochter Audi präsentierte am Donnerstag GeschäftszahlenBild: AP

Der Deutsche Aktienindex DAX gab 0,5 Prozent nach auf 4934 Punkte. Am Neuen Markt verlor der Nemax-50-Index 2,6 Prozent auf 1008 Zähler.

Noch sind die Umsätze mäßig, dass könnte sich aber am Nachmittag ändern. Dann werden in den USA neue Konjunkturzahlen veröffentlicht: das Bruttoinlandsprodukt und die aktuelle Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Kursabschläge bei High-Techs

Technologiewerte, die am Vortag noch gut zugelegt hatten, stehen heute auf der Verliererliste. Siemens, Infineon, Epcos und SAP verzeichnen Einbußen zwischen ein und zwei Prozent. Händler begründeten dies mit einem Analystenkommentar zum amerikanischen Netzwerkausrüster Cisco Systems. Analysten von Wachovia Securities hatten ihre Ertragsprognose für Cisco Systems zurück genommen. Gerüchte über eine Preiserhöhung asiatischer Produzenten von schnellen Speicherchips blieben offensichtlich ohne Auswirkungen an der Börse.

Thyssen-Krupp leiden unter Analysten-Kommentar

Aktien von ThyssenKrupp gaben knapp ein Prozent nach. Auch hier hatten Analysten, diesmal von der US-Investmentbank Lehman Brothers, ihre Ertragsprognose für die Aktie zurück genommen, hieß es an der Börse. Für weiteren Druck sorgte Händlern zufolge ein Pressebericht, wonach der deutsche Stahl- und Maschinenbaukonzern und der US-Filmkonzern Universal Studios gemeinsam einen knapp eine Milliarde Euro teuren Freizeitpark entwickeln wollen. An der Börse ist man skeptisch, ob sich dieses Engagement in absehbarer Zeit als profitabel erweist.

Zu den stärksten Verlierern im DAX zählten Linde-Aktien nach der Vorlage von Geschäftszahlen. Zwar konnte Linde seinen Jahresüberschuss um über fünf Prozent auf 289 Millionen Euro steigern. Doch an der Börse ist ein gutes Ergebnis nicht gut genug, wenn die Analysten ein noch besseres erwartet hatten. Linde-Papiere verloren bisher fast zwei Prozent.

Der Kurs des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer konnte dagegen ein Prozent zulegen. Händler verwiesen auf Presseberichte, wonach der Konzern seinen Vorstand umbauen und straffen will. Derartige Pläne sollen auf der nächsten Aufsichtsrats-Sitzung am 7. März besprochen werden.

Zahlen gab es heute auch vom Automobilhersteller Audi, der zu Volkswagen gehört. Audi legte für das abgelaufenen Jahr steigende Umsatz- und Ertragszahlen vor und kündigte einen stabilen Absatz für das laufende Jahr an. Eine genaue Prognose für das laufende Jahr wollte man bei Audi aber nicht abgeben. Die Volkswagen-Aktie profitierte von den Audi-Zahlen mit einem leichten Aufschlag, während die übrigen Autowerte im DAX leicht im Minus stehen.

Nikkei-Index kaum verändert

Der Nikkei-Index an der Tokioter Börse stieg um 0,1 Prozent auf 10588 Punkte. Die japanische Zentralbank hatte kurz zuvor wie allgemein erwartet beschlossen, die Geldpolitik noch stärker zu lockern. Die Maßnahme erfolgte einen Tag nach Vorlage eines Anti-Deflationspakets der Regierung, in der sie die BoJ zu verstärkter Bekämpfung des Preisverfalls aufforderte. Außerdem wurden die Regelungen für so genannte Leerverkäufe verschärft und Gebühren für solche Geschäfte erhoben.

Der Euro notiert gegen Mittag bei 0,8656 US-Dollar.