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Teheran hofft auf Freunde in Lateinamerika

9. Januar 2012

Der iranische Präsident Ahmadinedschad ist zu Besuch in Lateinamerika. Zum Auftakt wird er von seinem Verbündeten, dem venezolanischen Präsidenten Chavez, empfangen.

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Irans Präsident Ahmadinedschad in Venezuela (Foto:AP/dapd)
Irans Präsident Ahmadinedschad (Mitte) will in Venezuela sein Bündnis mit Staatschef Chávez festigenBild: dapd

Mitten in dem sich verschärfenden Streit mit dem Westen ist Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu einem Besuch bei seinem Verbündeten Hugo Chávez in Venezuela eingetroffen. Beide Staatschefs wollen bei ihren Gesprächen demonstrativ die Kooperation zwischen ihren Ländern bekräftigen. Genau wie der Präsident des islamischen Staates attackiert auch der linksgerichtete Chávez verbal immer wieder die USA. Zuletzt beschimpfte er die USA als "Yankee-Imperium", dass die Länder Lateinamerikas nie mehr dominieren würde.

Werben um neue Verbündete

Von Venezuela aus reist Ahmadinedschad in die ebenfalls von Links-Regierungen geführten Länder Nicaragua, Kuba und Ecuador. Der Iran sucht in Lateinamerika neue Märkte und Handelskontakte. Dadurch könnte der Iran wirtschaftliche Strafmaßnahmen abfedern, die die USA und die Europäische Union im Streit um das Atomprogrammm Teherans angekündigt haben.

Schon im Vorfeld der Ahmadinedschad-Reise warnte die US-Regierung die Staaten Lateinamerikas vor dem Ausbau ihrer Beziehungen zum Iran. Die Islamische Republik gerate wegen ihres Atomprogramms und der mehrfach erneuerten Drohung, die Wasserstraße von Hormus zu blockieren, immer stärker in die Isolation, betonte die Regierung in Washington.

Unmittelbar vor dem Besuch Ahmadinedschads verwiesen die USA eine venezolanische Diplomatin des Landes. Die Konsulin in Miami, Livia Acosta Noguera, sei zur unerwünschten Person erklärt worden, teilte das US-Außenministerium mit, gab aber keine Begründung. In Medienberichten heißt es, die venezolanische Diplomatin sei in ein mutmaßliches iranisches Komplott verwickelt. Es gehe um Cyber-Attacken auf hoch gesicherte nationale Computer-Einrichtungen in den USA.

Autor: Hans Ziegler (rtre, afp, dpa)
Redaktion: Michael Wehling