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Teodoro Petkoff, Chávez' profiliertester Gegenspieler

4. März 2010

Ehemaliger Guerillero, früherer Ölminister, Präsidentschaftskandidat, Gründer der oppositionellen Tageszeitung 'Tal Cual' - so der unvollständige Lebenslauf von Petkoff. Was noch fehlt: Chefkritiker von Präsident Chávez.

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Bild: AP

"Ah, dieses Erziehungsprojekt. Nun, Simón Bolívars Lehrer, Simón Rodríguez, würde die venezolanische Bildungspolitik sicherlich scharf kritisieren. Das Problem ist dabei noch nicht einmal das neue Gesetz, sondern der katastrophale Zustand, in dem sich die Schulen befinden. Die meisten von ihnen sind sehr heruntergekommen. Es kommt Wasser durch die Decke, es gibt keine Pulte, viele Schüler müssen auf ihren eigenen Knien schreiben, es gibt zu wenige gut ausgebildete Lehrer. Die Ausbildung für unsere Lehrer ist einfach unzureichend und ist in den letzten Jahren immer schlechter geworden, seit die älteren Lehrer vorzeitig in den Ruhestand geschickt und durch jüngere, linientreue Lehrer ersetzt wurden. Es ist eine Frage der Qualität und das ist für mich das eigentliche Problem. Mir ist es ehrlich gesagt ziemlich egal, ob sie sagen, dass Che Guevara Lateinamerika befreit hat, Hauptsache, sie unterrichten Mathematik, Physik und Erdkunde. Die Schüler verlassen die Schule mit riesigen Lücken und sie tun mir einfach unheimlich leid. Nicht nur, dass die meisten nicht zehn Sätze ohne Fehler schreiben können, nein, sie können nicht einmal eine Minute fehlerfrei und ohne Unterbrechung reden. Das ist sehr schlimm, sehr schlimm für ein Land."

Autor: Oliver Pieper

Redaktion: Mirjam Gehrke