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Terrordrohung wegen Nobelpreis

11. Oktober 2014

Für ihren Kampf gegen den Islamismus hat die Pakistanerin Malala Yousafzai den Friedensnobelpreis bekommen. Die dortigen Taliban schweigen bislang zu der Auszeichnung. Eine Splittergruppe aber stößt erste Drohungen aus.

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Malala Yousafzai (Foto: AP Photo/Susan Walsh)
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Walsh

Die Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreises war nur wenige Stunden her, da ist eine der Preisträgerinnen, die pakistanische Aktivistin Malala Yousafzai, bereits von Islamisten bedroht worden. Eine Splittergruppe der pakistanischen Taliban drohte ihr via Twitter: "Charaktere wie Malala sollten wissen, dass wir nicht von der Propaganda (Ungläubiger) abgeschreckt werden. Wir haben scharfe und gewetzte Messer für die Feinde des Islam vorbereitet."

Die Kurznachricht stammt von der Gruppe Jamaat ul Ahrar, die sich im August von der Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) abgespalten hatte. Geschrieben hat sie ihr Sprecher Ehsanullah Ehsan. "Malala redet so viel gegen Waffen und bewaffnete Konflikte. Weiß sie denn nicht, dass der Stifter des Nobelpreises der Erfinder des Dynamits war?", so der Sprecher weiter.

Taliban-Dachorganisation schweigt

Die 17-jährige Malala hatte den diesjährigen Friedensnobelpreis am Freitag zusammen mit dem indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi zugesprochen bekommen. Sie setzt sich seit ihrem elften Lebensjahr für das Recht von Mädchen auf Bildung ein. Als Bloggerin schilderte sie die Unterdrückung von Frauen und Mädchen durch islamische Fundamentalisten in ihrem Land. Ihr Engagement hätte sie vor zwei Jahren beinahe das Leben gekostet: Damals schossen ihr die islamistischen Taliban in den Kopf. Sie überlebte das Attentat und wohnt heute in Großbritannien.

Die Tehreek-e-Taliban Pakistan hat sich bisher nicht zur Vergabe des Friedensnobelpreises an die Kinderrechtsaktivistin geäußert. Sie ist die Dachorganisation von mehr als einem Dutzend islamistischer Gruppen, die gegen die Regierung in Islamabad kämpfen. In Ihrer pakistanischen Heimat erhielt die jüngste Nobelpreisträgerin seit der Einführung der Auszeichnung Lob und Anerkennung.

det/cr (dpa, dpae)