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"Sicherheitsnetz" bleibt über Bremen

1. März 2015

Nach einer Warnung vor gewaltbereiten Islamisten kommt Bremen nicht zur Ruhe: Es gebe nach wie vor eine "erhöhte Gefährdungslage", teilte die Polizei mit. Die Hintergründe bleiben im Dunkeln.

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Polizei in Bremen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

"Wir wissen nicht, wie lange wir noch mit dieser Lage zu kämpfen haben", sagte eine Polizeisprecherin. Die Schutzmaßnahmen mit einer erhöhten sichtbaren Präsenz schwer bewaffneter Polizisten in der Innenstadt wie auch vor der Synagoge würden aufrechterhalten. "Wir haben ein Sicherheitsnetz über Bremen ausgelegt."

Bisher gab es nach Polizei-Angaben zwei vorläufige Festnahmen. Beide Männer seien mittlerweile jedoch wieder auf freiem Fuß. Eine am Samstagabend angelaufene Durchsuchung des Islamischen Kulturzentrums (IKZ) sei inzwischen abgeschlossen. Zu Details wollte sich die Polizei weiterhin nicht äußern. Am Samstagmorgen hatte sie mitgeteilt, dass in Bremen eine erhöhte Gefahr durch islamistische Extremisten bestehe.

"Terrorwarnungen immer konkreter"

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte, den Ernst der Lage nicht zu verkennen. "Die Politiker sollen aufhören, von einer abstrakten Terrorgefahr in Deutschland zu reden. Deutschland ist zweifelsohne im Visier der Terroristen. Die Terrorwarnungen werden immer häufiger und konkreter", erklärte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow.

Bremen gilt als eine Hochburg radikaler Islamisten in Deutschland. Nach Angaben von Innensenator Ulrich Mäurer wurden in der Hansestadt zuletzt rund 360 Salafisten vom Verfassungsschutz beobachtet. Mindestens 16 Islamisten aus Bremen sind nach Syrien gereist, um dort zu kämpfen, so die Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden. Vier sollen bereits wieder zurückgekehrt sein, zwei starben offenbar bei Kämpfen.

Im Visier der Behörden stand lange Zeit vor allem der "Kultur- und Familienverein" (KuF). Dieser betrieb in Bremen-Gröpelingen eine Moschee, in der Ermittlungsergebnissen zufolge eine äußerst radikale Form des Salafismus gelehrt wurde. Fast alle der nach Syrien ausgereisten Islamisten sollen dort verkehrt haben. Im Dezember 2014 war der "Kultur- und Familienverein" von Senator Mäurer verboten worden.

wa/sti (dpa, rtr)