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Terroristenchef Noordin Top getötet?

8. August 2009

Die indonesische Polizei soll laut TV-Berichten möglicherweise den meist gesuchten Terroristen Südostasiens, Noordin Top, und weitere Mitglieder der Jemaah Islamiyah getötet haben. Zuvor war von Festnahmen die Rede.

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Videobild mit maskiertem Terroristen Top (Foto: dpa)
Der einflussreiche Terrorist Noordin Top drohte in einem Video mit weiteren AnschlägenBild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Die Polizei in Indonesien könnte bei einer Razzia am Samstag (08.08.2009) den islamischen Extremisten Noordin Mohammed Top getötet haben. Noordin ist der meistgesuchte Mann Indonesiens und einer der gefürchtetsten Terroristen in ganz Südostasien. Er gilt als Drahtzieher der Anschläge auf zwei Luxushotels in Jakarta vor drei Wochen. Eine offizielle Bestätigung für den Tod Noordins gab es zunächst nicht.

Groß angelegte Aktion

Rauchwolken steigen über einem Haus auf (Foto: AP)
Die ganze Nacht über wurde das mutmaßliche Versteck des Top-Terroristen beschossenBild: AP

Bei der Durchsuchung eines Betriebes im Bezirk Temanggung in Zentral-Java sei ein Mann erschossen worden, bei dem es sich vermutlich um den 40-jährigen Noordin Top handele, berichteten Fernsehsender unter Berufung auf Polizeikreise. Die Ermittler versuchten, den Toten eindeutig zu identifizieren. Anti-Terror-Einheiten lieferten sich dort noch sporadische Feuergefechte mit verschanzten Verdächtigen. In anderen Medien wurde spekuliert, der Extremist halte sich noch in dem belagerten Gebäude versteckt.

Die Kämpfe um das Haus begannen bereits am Freitagnachmittag und dauerten die ganze Nacht hindurch. Die Razzia habe die Fahnder auch zu einem Haus in der Nähe der Hauptstadt Jakarta geführt, verlautete aus Sicherheitskreisen. Dort sollen bei einer Hausdurchsuchung insgesamt zwei Extremisten getötet und drei festgenommen worden sein. Man habe bis zu 500 Kilogramm Sprengstoff entdeckt. Polizeichef General Bambang Hendarso Danuri sprach bereits von einer erfolgreich abgeschlossenen Aktion.

Top gilt als Kopf der Jemaah Islamiyah

Sorengstoff und Material zum Bau von Bomben ist auf dem Boden ausgebreitet (Foto: AP)
Die Polizei stellte Sprengstoff und Material zum Bombenbau sicherBild: AP

Die Behörden machen für die Anschläge auf die Hotels "Marriott" und "Ritz-Carlton" am 17. Juli die militante Gruppe Jemaah Islamiyah verantwortlich. Dabei kamen neben den beiden Attentätern sieben weitere Menschen ums Leben, mehr als 50 wurden verletzt. Nach Noordin Top wurde seit längerem gefahndet. Der aus Malaysia stammende Bombenexperte wird für den Anführer der Gruppe gehalten.

Ihm werden auch die Anschläge auf ein Hotel und die australische Botschaft in Jakarta zur Last gelegt, bei denen 2003 und 2004 insgesamt 23 Menschen starben. Jemaah Islamiyah soll auch hinter dem 2002 verübten Bombenanschlag auf einen Nachtclub auf der Ferien-Insel Bali stecken, bei dem mehr als 200 Menschen getötet wurden. Die meisten Opfer waren Touristen. (SC/gmf/je/rtr/ap/afp/dpa)