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Terrorserie erschüttert Bagdad

17. Mai 2016

In schiitischen Vierteln der Stadt explodieren mindestens drei Bomben. Es gibt viele Tote und Verletzte. Die IS-Terrormiliz bekennt sich zu den Anschlägen.

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Schauplatz des Bombenanschlags im Bagdader Distrikt Sadr City (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/K. al Mousily

Offizielle Angaben zur Zahl der Todesopfer der Terrorwelle liegen noch nicht vor. In Korrespondentenberichten ist von mehr als 60 Toten und mehr als hundert Verletzten die Rede. In einer zunächst nicht verifizierbaren Botschaft im Internet bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu den Anschlägen.

In dem vor allem von Schiiten bewohnten nördlichen Bagdader Stadtteil al-Schaab sprengte sich nach Polizeiangaben eine Frau auf einem Markt in die Luft und riss mindestens 38 Menschen mit in den Tod. Über 70 Menschen seien verletzt worden. Auch im schiitischen Stadtteil Sadr City (Artikelbild) sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft. Dabei starben laut Polizei etwa 20 weitere Menschen. Im Stadtteil al-Raschid wurden durch eine Autobombe sechs Menschen getötet.

Zerstörter Marktstand nach dem Bombenanschlag im Viertel al-Schaab (Foto: Reuters)
Zerstörter Markstand nach dem Bombenanschlag im Viertel al-SchaabBild: Reuters/W. al-Okili

Terroroffensive des IS gegen Schiiten

Bereits in den vergangenen Tagen hatten mehrere schwere Anschläge, zu denen sich ebenfalls die IS-Dschihadisten bekannt hatten, den Irak erschüttert. Unter anderem starben bei einer Attentatsserie gegen Schiiten in Bagdad am vergangenen Mittwoch mehr als 90 Menschen. Die sunnitischen Terroristen betrachten Angehörige dieser islamischen Glaubensrichtung als Abtrünnige.

Die sich häufenden Anschläge sorgen zunehmend für Wut in der Bevölkerung, die der krisengeschüttelten Regierung vorwirft, nicht für Sicherheit zu sorgen.

Nach Angaben der Vereinigten Staaten hat die Anti-IS-Koalition 45 Prozent des einst von der Terrormiliz im Irak gehaltenen Territoriums zurückerobert. Dies teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington mit. In Syrien betrage der zurückgewonnene Anteil zwischen 16 und 20 Prozent. Zuvor hatte bereits der Sonderbeauftragte von US-Präsident Barack Obama für die IS-Bekämpfung, Brett McGurk, erklärt, die Terrormiliz sei auf dem Rückzug. Der IS habe große Teile seiner Ölreserven und seiner Bargeldbestände eingebüßt. Die USA führen die internationale Anti-IS-Allianz an und fliegen Luftangriffe gegen die Terrorgruppe im Irak und in Syrien.

wl/qu (dpa, rtr, ape, afp)