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Terrorzelle in Italien ausgehoben

1. Dezember 2015

In Italien und im Kosovo sind vier mutmaßliche Islamisten aus dem Kosovo festgenommen worden. Alarmiert hatte die Ermittler insbesondere eine Drohung gegen Papst Franziskus.

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Militärpolizei vor dem Kolosseum in Rom (Foto: dpa/picture alliance)
Militärpolizei vor dem Kolosseum in RomBild: picture-alliance/Photoshot/D. Balducci

"Denkt daran, dass es nach diesem keinen Papst mehr geben wird, dies ist der letzte", sollen sie im Internet geschrieben haben. Der ermittelnde Staatsanwalt Tommaso Buonanno sagte bei einer Pressekonferenz im norditalienischen Brescia, dieser Hinweis habe die italienischen Behörden gezwungen, schnell einzugreifen. Es habe sich um einen gemeinsamen Einsatz der Polizei in Italien und dem Kosovo gehandelt. Die Festgenommenen seien vier ethnische Albaner aus dem Kosovo.

Der mutmaßliche Anführer der Terrorzelle wurde laut den Angaben im Kosovo festgenommen. Er habe früher in Italien gelebt und gelte als Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), die auch für die Anschläge von Paris verantwortlich zeichnet. Bei ihm seien Waffen gefunden worden, heißt es. Außerdem habe er im Kosovo versucht, Moslems für den Kampf in Syrien und im Irak anzuwerben. Die anderen drei Männer wurden in Italien gefasst. Ihre italienische Basis soll die Terrorzelle in der Provinz Brescia gehabt haben. Razzien habe es auch in Vicenza, Padua und Perugia gegeben.

Drohung mit weiteren Bluttaten

In Italien befürchten die Behörden, dass islamistische Terroristen das am nächsten Dienstag beginnende "Heilige Jahr" der römisch-katholischen Kirche als Anlass für Anschläge auf Christen und historische Stätten in Rom nutzen könnten. Militärpolizisten zeigen schon seit Wochen verstärkt Präsenz vor Kirchen und antiken Bauwerken (Artikelbild).

Auf Facebook sollen die jetzt gefassten Kosovaren zudem die frühere US-Botschafterin im Kosovo, Tracy Ann Jacobson, bedroht haben. Auch Frankreich wurde als Ziel weiterer Anschläge genannt. Bejubelt haben die Islamisten demnach im Internet die Anschläge von Paris.

Innenminister Angelino Alfano sagte, dass die mutmaßliche Terrorgruppe dank intensiver Überwachung des Internets aufgespürt wurde. "Die internationale Polizeizusammenarbeit hat gut funktioniert", fügte der Minister hinzu.

qu/rb (dpa, APE, rtre)