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Teures Erbe

17. Juli 2003

- Estland braucht für Beseitigung der von der Sowjetarmee angerichteten Umweltschäden über drei Milliarden Euro

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Tallinn, 16.7.2003, THE BALTIC TIMES, engl.

Es wird Jahrzehnte dauern, bis der Schaden, den das sowjetische Militär in den Jahren 1940 bis 1994 in der estnischen Umwelt angerichtet hat, beseitigt ist, und die Beseitigung wird Milliarden an Euro kosten, berichtete die Tageszeitung Eesti Paevaleht in ihrer Mittwochsausgabe (16.7.). Der Staat gibt zu, dass es keine Mittel für die Beseitigung des Desasters geben wird, so Harry Liiv aus dem Umweltministerium. Obwohl die Verunreinigungen in den meisten Fällen von einer Erdschicht bedeckt sind, könnten sie dennoch irgendwann in Zukunft an die Oberfläche gelangen. So war es in der Sowjetarmee beispielsweise gängige Praxis, verbrauchten Brennstoff oder verbrauchtes Öl in den Boden abzulassen. Hochgiftige Stoffe wie Raketenbrennstoff, die sich im Boden angesammelt haben, können für Jahrzehnte eine Gefahr darstellen.

Nach dem Abzug des sowjetischen Militärs im Jahre 1994 blieben in Estland etwa 1500 militärische Objekte zurück, die zwei Prozent des gesamten Territoriums einnahmen. Etwa die Hälfte dieser Objekte war verunreinigt. Im kritischsten Zustand waren die Luftwaffenstützpunkte in Tapa, Tartu, Parnu, Amari und Haapslu. (...) Die Gesamtkosten für die Beseitigung der vom sowjetischen Militär in Estland angerichteten Umweltschäden könnten sich auf 3,6 Milliarden Euro belaufen, sagte der Vertreter des Umweltministeriums. (TS)