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Thailand bricht Arznei-Patent

15. März 2007
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Thailands Regierung bricht trotz internationaler Patentschutz-Abkommen Medizin-Patente, um die Bevölkerung mit billigeren Arzneimitteln zu versorgen. Damit ist Thailand als erstes großes Land in die Offensive gegangen. Die Regierung setzte Anfang des Jahres die Patente für drei Aids- und Herzmedikamente aus. Betroffen sind der US-Pharmakonzern Abbott und die französische Firma Sanofi-Aventis. Für deren bislang patentgeschützte Medikamente sind jetzt billigere Kopien erlaubt. Bei einem nationalen Notstand wird dies nach den Regeln der weltweiten TRIPS-Abkommens zum Patentschutz gebilligt. Die Pharmafirmen sehen diesen Notstand in Thailand jedoch nicht. Vielmehr sieht Abbott Laboratories darin reine Willkür. Der US-Pharmakonzern hat deshalb aus Protest die Anträge auf Zulassung neuer Medikamente in Thailand zurückgezogen. Nach eigenen Angaben stellt Abbott sein Aids-Medikament in Thailand für ein Drittel des US-Preises zur Verfügung.