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Thierse und Eisenman gegen Degussa-Ausschluss

2. November 2003
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Der Streit um die Verwendung eines Anti-Grafitti-Mittels des deutschen Chemiekonzerns Degussa für die Stelen des Berliner Holocaust-Denkmals geht weiter. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) und der amerikanische Architekt Peter Eisenman lehnen einen Ausschluss von Degussa nach wie vor ab. Dagegen warben der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, und die Vorsitzende des Fördervereins für das Denkmal, Lea Rosh, um Verständnis dafür, dass Überlebende und Nachkommen des Holocausts das Mahnmal nicht mit dem Namen Degussa in Verbindung sehen möchten. Eine Tochterfirma der früheren Degussa hatte in der NS-Zeit das Giftgas Zyklon B für die Massenmorde in den Konzentrationslagern produziert. In der Denkmalstiftung wird in dieser Woche über das weitere Vorgehen nach dem vorläufigen Baustopp beraten. "Wer gedacht hat, dass man dieses Denkmal klinisch oder moralisch rein bauen könnte, war auf einem Irrweg, denn das geht nicht in einem Land, dessen Vorgängerstaat das Nazireich war und in dem dies Denkmal nun von der Nachfolgegeneration der Tätergeneration gebaut wird", sagte Thierse der "Welt am Sonntag".