1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Thomas Enders übernimmt EADS

26. Januar 2012

Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern EADS wird künftig von dem deutschen Manager Enders geleitet. Der derzeitige Chef der größten EADS-Tochter Airbus wird im Juni die Nachfolge des Franzosen Gallois antreten.

https://p.dw.com/p/13r8E
Der künftige EADS-Chef Thomas Enders (Foto: dapd)
Der künftige EADS-Chef Thomas EndersBild: AP

Dies beschloss der Verwaltungsrat des von Frankreich und Deutschland dominierten Konzerns, in dem das Personaltableau immer sorgsam austariert wird. Deshalb war die Entscheidung über die Beförderung von Thomas Enders von französischer Seite zeitweise blockiert worden. Angeblich wollte Paris Enders' Personaltableau für die neue Führungsspitze bei EADS und bei Tochter Airbus nicht akzeptieren. Zu viele Deutsche, zu wenig Franzosen, hieß es. Nun aber setzte sich der 53-jährige Topmanager durch.

Der Wechsel an der Konzernspitze wird nach der EADS-Hauptversammlung am 31. Mai vollzogen. Der 68-jährige Louis Gallois scheidet nach fünf Jahren an der Unternehmensspitze wie geplant aus. Nachfolger von Enders als Chef von Airbus wird der Franzose Fabrice Brégier.

Trichet im Verwaltungsrat

Prominente Zugänge wird es im EADS-Verwaltungsrat geben. Der frühere Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, und der britisch-indische Unternehmer Lakshmi Mittal werden in das oberste Kontroll- und Entscheidungsgremium des Luft- und Raumfahrtkonzerns einziehen. Mittal ist Chef des weltgrößten Stahlkonzerns ArcelorMittal und gilt als einer der reichsten Männer der Welt.

EADS machte 2010 einen Umsatz von 45,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt rund 120.000 Mitarbeiter und umfasst die wichtigsten Flugtechnikanbieter Deutschlands, Frankreichs und Spaniens. Der Konzern entstand im Juli 2000 nach langem Tauziehen um Standorte und Produktionsanteile. Die französische und die deutsche Seite sind zu je 22,45 Prozent an dem Konzern beteiligt. 5,5 Prozent an EADS hält die spanische Staatsholding SEPI, der Rest der Anteile in Höhe von 49,6 Prozent liegt im Streubesitz.

wl/qu (dpa, afp, rtr, dapd)