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Tierisch informiert

Miriam Beiseler3. Mai 2004

Alles rund ums Thema Hund findet sich in der kostenlosen und virtuellen "Hundezeitung". Eine Internetpublikation, die keinen Profit anstrebt, sondern nur Informationen vermitteln will.

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Er muss sich die Hundezeitung wohl vorlesen lassenBild: AP/Guinness World Records

Unabhängig, kritisch und informativ - so stellt sich die "Hundezeitung" im Internet vor. Die Männer hinter der Hundezeitung sind der 59-jährige Ethologe Rainer Brinks und der Webmaster Richard Ebert. Im Januar 2000 gründeten sie die kostenlose Online Zeitung.

Angefangen hatte alles mit Ebert, der Angst vor Hunden hatte. Brinks gab ihm Tipps und führte ihn langsam an Hunde heran. Daraus entwickelte sich das Vorhaben, das Thema Hund im Internet zu präsentieren. Brinks stellte dazu Fachartikel über Hunde ins Internet. Der Tierliebhaber besitzt selbst drei Hunde und ist auf dem Gebiet Spezialist.

80.000 Hits pro Tag

Im Startjahr 2000 klickten rund 1000 Interessierte pro Monat auf die Hundezeitung. Mittlerweile liegen die Klickzahlen bei 80.000 pro Tag. "Wir haben nur einem zu dienen und das ist dem Hund", erzählt der Chefredakteur Brinks. Er sah den Bedarf nach einer qualitativ guten Zeitung, da sich seiner Meinung nach zu viele schlechte Angebote im Netz tummeln.

Auf den Internetseiten finden sich Themen wie Hundegrundausbildung, Begegnungen Mensch-Hund und Hundemedizin. In leicht verständlicher Sprache anstatt Fachchinesisch werden Krankheiten wie Sebadenitis erklärt. Sebadenitis ist eine Krankheit mit gestörter Verhornung.

Neben dem Chefredakteur und dem zuständigen Webmaster für den Online-Auftritt arbeiten noch zehn ehrenamtliche Autoren für die Hundeseite. Die Autoren bringen ganz unterschiedliche Berufserfahrungen mit. Es sind viele Fachleute dabei, Hundebesitzer und auch Biologen von Universitäten. Daneben schreiben auch amerikanische Freunde des Ethologen über Hundethemen, die zur Zeit durch die amerikanischen Medien gehen. Brinks achtet auf die inhaltliche Qualität der Artikel. Nicht jeder freier Autor wird mit seinem Artikel online gestellt.

Gegen den Trend

Hund mit Sonnenschutz
Der beste Freund des Menschen - der HundBild: AP

"Den Leser erwartet Ehrlichkeit", anwortet Brinks auf die Frage was den Leser auf "Hundezeitung.de" erwartet. Der Chefredakteur und Ethologe erzählt weiter, dass auf der Internetseite unter anderem biologische Informationen über den Hund bereit stehen. Und zwar Informationen, die weit über das hinaus führen, was man im Vereinsleben erfährt.

Brinks betont auch, dass er nicht mit der Mode geht. Moderne Begriffe wie "Hundepsychologen" lehnt er ab. Die gibt es seiner Meinung nach gar nicht. Weiterhin wehrt er sich gegen den Kauf von Hunden, die wie ein Haushaltsgerät angeschafft werden. "Die Leute sollen das Tier begreifen lernen."

Mit der Internetseite leisten Brinks und Ebert einen hilfreichen Beitrag dazu. Besonders die Rubriken "Ratgeber" und das Diskussionsforum sorgen für schnelle und effiziente Hilfe. Ob ein Hund im Menschenbett schlafen darf und welche möglichen Rangordnungsprobleme dadurch entstehen, wird in den Fachartikeln geklärt.

Hohes Leserfeedback

Inwieweit die Hundeseite den interessierten Tierliebhabern hilft, erfährt Brinks durch die große Leserresonanz. Die hohen Klickzahlen von 80.000 pro Tag signalisieren nur das generelle Interesse am Thema Hund. Durch Mails oder Beiträge im Diskussionsforum bekommt er direkt mit, welche Hilfestellungen nötig sind oder welche Probleme die User besitzen. "Viele Leute profitieren von der Hundezeitung", urteilt Brinks.

Zu den Lesern der Hundezeitung gehören viele Tierärzte. Weiterhin verlinken viele Online-Seiten von Tierpraxen auf die tierische Publikation. Diese kostenlose Unterstützung ist ein Grund, warum die Hundezeitung sehr schnell bekannt wurde: Gute Adressen zu hilfreichen Informationen verbreiten sich rasch.

Das es den Verantwortlichen der Hundezeitung wirklich um den Hund geht und nicht um Gewinn, liegt auf der Hand. Der komplette Internetauftritt ist für den Nutzer kostenlos. Finanziert wird die Seite von Webmaster Ebert. Und Brinks verfasst seine Texte ehrenamtlich. Die Hundezeitung wird von keinem Hundefutter-Hersteller finanziell unterstützt. Brinks formuliert den Gedanken der kostenlosen Unterstützung aus: "Da wir kostenlos sind, stellen wir eine größere Glaubwürdigkeit da. Wir sind eine reine Non-Profit-Seite." Getreu dem Motto: Unabhängig, kritisch und informativ.