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Tierschützer verhindern Hühnertötung

27. Oktober 2002
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Tierschützer haben am Samstagabend (26.10.2002) die Würzburger "Werkstattbühne" besetzt und damit die Tötung von zwei Hühnern während einer Theatervorstellung verhindert. Die Tierschützer hätten sich demonstrativ in einen als Requisite dienenden Hühnerkäfig gesetzt, berichtete Theaterchef Wolfgang Schulz am Sonntag. Das Stück sei daraufhin unterbrochen, die Tierschützer des Hauses verwiesen worden. Die Tötung der Tiere ist Teil der Inszenierung des Stücks "Zwei Hühner werden geschlachtet" von Alf Poss.

Statt zum Schlachtmesser zu greifen, hätten die Schauspieler am Ende des Stücks eine Erklärung verlesen. Darin heißt es, die Theaterleute seien klug genug, "nicht ins offene Messer zu rennen". Man habe nicht die von der Staatsanwaltschaft angedrohte Strafe von 1000 Euro riskieren wollen, erläuterte Theaterchef Schulz. An der Absicht, zwei Hühner am Ende des 70-Minuten-Stücks zu schlachten, halte man unverändert fest. "Vielleicht kommt es heute, vielleicht erst am Mittwochabend dazu", sagte Schulz.

Die angekündigte Tötung von Hühnern während der Theateraufführung hatte am Freitag die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Die Behörde halte dies für eine Straftat und werde gegebenenfalls ermitteln, hatte der Leitende Oberstaatsanwalt Clemens Lückemann am Freitag mitgeteilt. Nach Lückemanns Angaben sind insgesamt 24 Aufführungen geplant. Somit würden 48 Hühner getötet. Diese Art von sinnloser Tötung von Tieren sei auch nicht durch das Grundrecht auf Kunstfreiheit gedeckt. Gegen die Tötung hatten auch Tierschützer und die Stadt Würzburg protestiert.