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Tod zweier Deutscher am Hindukusch bestätigt

7. September 2011

Die beiden deutschen Entwicklungshelfer, die in Afghanistan unter ungeklärten Umständen verschwanden, sind tot: Das haben ihre Arbeitgeber und das Auswärtige Amt in Berlin bestätigt.

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Afghanistan (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Nun ist es traurige Gewissheit: Die beiden in Afghanistan vermissten deutschen Entwicklungshelfer sind tot. Dies teilten am Mittwoch (07.09.2011) ihre Hilfswerke und das Auswärtige Amt in Berlin mit. Deutsche Vertreter nahmen die am Montag entdeckten Leichen persönlich in Augenschein und kamen zu dem befürchteten Ergebnis: Es handelt sich bei den Toten um die mehr als zwei Wochen im afghanischen Hochgebirge von Parwan vermissten Entwicklungshelfer aus der Bundesrepublik.

"Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" handele es sich um die Deutschen, erklärte Außenminister Guido Westerwelle in Berlin. Klarheit werde die endgültige Identifizierung bringen. Westerwelle drückte Angehörigen und Freunden der Toten sein Mitgefühl aus.

Nähere Todesumstände noch ungeklärt

Westerwelle mit Bundeswehr-Offizier in afghanischem Feldlager (Foto:dpa)
Auch Bundesaußenminister Westerwelle bestätigte den Tod der Deutschen. Hier bei seinem jüngsten Besuch in AfghanistanBild: picture-alliance/dpa

Entsetzen und Trauer herrschte auch bei der staatlichen deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Eschborn und bei der evangelischen "Christusträger Bruderschaft" im fränkischen Triefenstein. Mitglieder dieser ordensähnlichen Gemeinschaft sind seit 1969 ohne Unterbrechung sozial in Afghanistan tätig. Beide Organisationen bestätigten den Tod ihrer 59 und 69 Jahre alten Mitarbeiter, äußerten sich aber noch nicht zur Todesursache.

Ihr "Bruder Siegbert" habe seit einem Besuch 2008 in Afghanistan den großen Wunsch gehabt, "von ganzem Herzen den Ärmsten in diesem geschundenen Land zu dienen", erklärte die Christusträger-Bruderschaft. Bei dem zweiten Opfer handelt es sich um einen Experten, der für die GIZ in Kabul tätig war.

Die Leichen waren am Montag in der Provinz Parwan nördlich von Kabul entdeckt worden. Die Männer waren nach einer Wanderung im dortigen Hochgebirge als vermisst gemeldet worden. Nach Angaben der Provinzregierung waren ihre Leichen in Säcke gestopft und unter Felsen versteckt worden. Gouverneur Abdul Baschir Salangi ging von einem Raubmord aus. Er verdächtigte Nomaden vom Stamm der Kuchi.

Autor: Siegfried Scheithauer (dpa, rtr, afpe)

Redaktion: Dirk Eckert