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„Todesdekret nicht konkret gegen meine Person gerichtet“

11. Mai 2012

Der in Deutschland lebende, aus Iran stammende Rapper Shahin Najafi, dessen Song „Naqi“ für Diskussionen sorgt, äußert sich im Interview der Deutschen Welle.

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Shahin Najafi
Shahin NajafiBild: DW

Über den Vorwurf, der Song enthalte Passagen der Gotteslästerung:

Shahin Najafi: „Es war für mich in Wirklichkeit ein Anlass, ein Anstoß, ganz andere Themen zu behandeln. In diesem Song habe ich die iranische Gesellschaft genauso kritisch unter die Lupe genommen. Es scheint, dass sich einige Leute bloß auf das Wort „Imam“ fixiert haben. Außerdem ging es in einem meiner früheren Songs um den zwölften Imam der Schiiten, der ja noch erscheinen und die Welt erlösen soll. Dieser neue Song ist in gewisser Weise eine Fortsetzung. Der vom zwölften Imam enttäuschte Erzähler bittet nur den zehnten Imam, die Gesellschaft zu retten.“


Zur Frage, ob er geahnt habe, wie gereizt das iranische Regime reagieren und welche Folgen das für ihn haben werde:

„Ich dachte, es könnte irgendwelche politische Folgen haben. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es sie derart reizen würde. Nun nutzen sie es aus und stellen das Ganze so dar, als ob ich den religiösen Glauben der Menschen beleidigen und beschimpfen wollte. Was das Todesdekret von Herrn Safi-Golpaygani (Anm. d. Red: der iranische Großajatollah) angeht, glaube ich nicht, dass es sich bestimmt und konkret gegen meine Person richtet.“


Zur Frage, welche Maßnahmen er ergriffen habe, um eventuellen Gefahren zu begegnen:

„Ich kann leider nicht ins Detail gehen, aber wir haben Vorkehrungen getroffen. Immerhin leben wir in einem Land, in dem es für solche Vorfälle Regelungen und Vorgehensweisen gibt. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Einige der „lieben“ Regimeanhänger im Iran wollten eine Atmosphäre der Angst und Einschüchterung schaffen. Aber alles geht seinen normalen Weg und wir werden auch unsere Arbeit fortsetzen.“

11. Mai 2012
28/12