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Todesstrafe für einen Tycoon

23. Mai 2014

Von Mord bis hin zu Erpressung reicht die Liste der Anklagen gegen Liu Han. Aber damit nicht genug: Der chinesische Wirtschaftsboss hatte auch beste Kontakte ins Machtzentrum der Volksrepublik.

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Der zum Tode verurteilte Ex-Konzernchef Liu Han (Foto: imago)
Bild: imago

Der frühere Chef der chinesischen Sichuan-Hanlong-Gruppe, Liu Han, ist zum Tode verurteilt worden. Das Gericht in Xianning in der zentralchinesischen Provinz Hubei verhängte auch die Todesstrafe gegen dessen Bruder Liu Wei, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Der Konzernchef, der 2013 mit einem Vermögen von 650 Millionen US-Dollar zu den 100 reichsten Chinesen gerechnet wurde, soll mit seinem Bruder eine "mafiöse Verbrechergruppe" angeführt haben. Den Brüdern und 34 Mitangeklagten wurde eine Serie von Verbrechen wie mehrfacher Mord, organisiertes Verbrechen, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, illegaler Waffenbesitz und Erpressung angelastet.

Der Prozess erfolgt vor dem Hintergrund des Korruptionsskandals um den früheren Spitzenpolitiker Zhou Yongkang. Der inhaftierte Sohn des einstigen Mitglieds im mächtigen Ständigen Ausschuss des Politbüros unterhielt nach Presseberichten enge Beziehungen zu dem Konzernchef.

Die Hanlong-Gruppe ist in den Branchen Chemie, Solar, Rohstoffe und Bergbau tätig. Das Konglomerat wurde vor einem Jahr auch international bekannt, als es erfolglos versuchte, das australische Bergbauunternehmen Sundance für mehr als eine Milliarde US-Dollar (knapp 727 Millionen Euro) zu übernehmen.

sti/jj (dpa, afp, ape, rtr)