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Tom Segev: World Jewish Congress bereits 1954 über Eichmanns Aufenthaltsort informiert

7. Juni 2006

Israelischer Historiker und Publizist im Interview von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/8aHv
„Die erste Person, die wusste, wo Eichmann sich aufhielt, war Simon Wiesenthal. Er unterrichtete den World Jewish Congress darüber in einem Brief im Jahre 1954, also vier Jahre vor dem CIA-Vermerk.“ Das sagte der israelische Historiker und Publizist Tom Segev in einem Interview des Englischen Programms von DW-RADIO zu den in den USA veröffentlichten Dokumenten, aus denen hervorgeht, dass die deutsche Regierung 1958 die CIA über den Aufenthalt des Naziverbrechers Eichmann in Argentinien unterrichtete und beide Regierungen diese Nachricht geheim hielten.

In der Deutschen Welle ergänzte Segev, dass „es sehr wohl möglich ist, dass die CIA den Aufenthalt Eichmanns von Wiesenthal erfuhr. Nicht nur die amerikanische und die deutsche Regierung blieben untätig, auch die israelische Regierung strengte sich nicht sonderlich an, um Eichmann festzunehmen.“ Es sei „schon peinlich, wenn man feststellt, dass so viele Jahre nach dem Krieg die Verantwortlichen nicht mehr getan haben, um Naziverbrecher vor Gerichte zu stellen“, so Segev im deutschen Auslandsrundfunk.
7. Juni 2006
175/06