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Top-Teams spielen auswärts

16. Februar 2012

"Ganz unten gegen ganz oben" könnte das Motto für den 22. Spieltag sein. Das Führungstrio aus Dortmund, München und Gladbach muss bei den Abstiegskandidaten aus Berlin, Freiburg und Kaiserslautern antreten.

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Fußball Bundesliga 5. Spieltag: FC Bayern München - SC Freiburg am Samstag (10.09.2011) in der Allianz-Arena in München (Oberbayern). Münchens Rafinha (l) und Freiburgs Cedric Makiadi kämpfen um den Ball. (Foto: Andreas Gebert dpa/lby)
Bild: picture alliance/dpa

Zum Auftakt des 22. Spieltags der Fußball-Bundesliga empfängt 1899 Hoffenheim den FSV Mainz 05. Während sich Hoffenheims neuer Trainer Markus Babbel auf sein erstes Heimspiel für seinen neuen Club freut, hofft der Mainzer Trainer Thomas Tuchel darauf, dass sein Team endlich auch einmal den Lohn für seine guten Leistungen einstreicht. "Wir haben zu oft Unentschieden gespielt und mussten uns darüber ärgern", so Tuchel. An den vergangenen beiden Spieltagen hatte Mainz bei Schalke und gegen Hannover jeweils mit 1:0 geführt, musste dann aber noch den 1:1-Ausgleich hinnehmen.

Die Kleinen gegen die Großen

Tabellenführer Borussia Dortmund reist an diesem Bundesliga-Wochenende nach Berlin, zu einem Club, bei dem laut BVB-Coach Jürgen Klopp "relative Unruhe herrscht". In der Tat war bei Hertha BSC im Zusammenhang mit dem Rauswurf des erfolglosen Michael Skibbe nach nur fünf Pflichtspielen in dieser Woche einiges los. Nun sitzt gegen den BVB der ehemalige Dortmunder René Tretschok als Interimstrainer auf der Bank und stellt sein Gegenüber Klopp bei der Analyse des Gegners vor Probleme. "Ein Trainerwechsel macht es natürlich schwerer, zu wissen in welchem System und mit welcher Taktik Hertha spielen wird." Klopp setzt daher auf zwei Dinge: die Qualität seiner Mannschaft, die ohne den verletzten Shinji Kagawa auskommen muss, und auf die Fans, die zahlreich nach Berlin reisen wollen. "Wenn schon mal 18.000 Dortmunder bei einem Auswärtsspiel dabei sind", so Klopp, "dann sollen sie auch 100 Prozent BVB zu sehen bekommen."

Shinji Kagawa jubelt (Foto:Martin Meissner/AP/dapd)
Shinji Kagawa war in den vergangenen Spielen der überragende Dortmunder - nun muss er verletzt passenBild: dapd

Auch Dortmunds Verfolger Bayern München und Borussia Mönchengladbach müssen auswärts antreten. Die Bayern fahren zum SC Freiburg, den sie im Hinspiel noch mit 7:0 auseinander genommen haben. Dennoch sei das kein Grund, den Gegner zu unterschätzen, meint Verteidiger Jerome Boateng. "Man muss jedes Spiel in der Bundesliga angehen, als ginge es gegen Dortmund." Ganz anders sieht das Freiburgs Trainer Christian Streich. "Für uns ist es normales Spiel, auch wenn Bayern München ein besonders guter Gegner ist. Aber wir bereiten uns normal vor, wollen soweit es geht Akzente setzen und dann sehen, welches Ergebnis dabei herauskommt."

Seit 16 Jahren kein Sieg

Eine lange Negativserie könnte für die Überraschungsmannschaft der Bundesliga zu Ende gehen. Seit dem 19. August 1995 hat Borussia Mönchengladbach nicht mehr auf dem Betzenberg in Kaiserslautern gewonnen. So gut wie in dieser Saison waren die Chancen für Gladbach lange nicht. Die Borussia spielt wie im Rausch, bekommt kaum Gegentore und belegt Rang drei der Bundesliga-Auswärtstabelle. Kaiserslautern ist dagegen das zweitschwächste Heimteam und hat in zehn Partien erst sieben magere Tore auf heimischem Platz erzielt. Dennoch geht Gladbachs Trainer von einer schwierigen Aufgabe aus. "Für mich ist völlig klar, dass es sehr schwer wird für uns", sagt Lucien Favre. "Die Spiele von Kaiserslautern verlaufen oft sehr eng. Viele Mannschaften haben gegen den FCK Schwieirgkeiten gehabt – warum sollte das bei Borussia Mönchengladbach anders sein?"

Fußball Bundesliga 10. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Borussia Mönchengladbach am Samstag (30.10.2010) im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern. Christian Tiffert (r) von Kaiserslautern jubelt nach seinem Tor zum 1:0. (Foto: Ronald Wittek dpa/lrs)
Fußball Bundesliga 10. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Borussia MönchengladbachBild: picture-alliance/dpa

Pizarro freut sich auf den HSV

Das brisanteste Spiel – wenn auch nicht nach Tabellenstand – findet wohl in Hamburg statt: Der Hamburger SV empfängt Werder Bremen zum Nordderby, einer Begegnung, die es in der Bundesliga bereits zum 96. Mal gibt. Bei diesem Duell, so Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs, gehe es zwar immer auch darum, wer die Nummer eins im Norden sei, diesmal aber auch um etwas anderes: "Wir wollen unsere gute Ausgangsposition im Kampf um die Europa-League-Plätze nicht verlieren. Ich sehe Hamburg als Konkurrenten. Daher wollen wir sie auf Distanz halten." Der SV Werder setzt vor allem auf seinen Top-Torjäger Claudio Pizarro. Der Peruaner, der nach abgesessener Gelb-Sperre in die Mannschaft zurückkehren wird, hatte im Hinspiel noch beide Tore zum 2:0-Sieg der Bremer erzielt. Insgesamt hat er bereits 14 Mal in der Bundesliga gegen den HSV getroffen.

Fussball, 1. Bundesliga, Saison 2011/2012, 19. Spieltag, Werder Bremen - Bayer Leverkusen, Samstag (28.01.12), Weserstadion, Bremen: Bremens Torschuetze zum 1:0, Claudio Pizarro, jubelt ueber seinen Treffer. (Foto: Joerg Sarbach/dapd)
HSV-Schreck Claudio PizarroBild: dapd

Leverkusen muss etwas zeigen

Nach dem Champions-League-Duell gegen den FC Barcelona muss sich Bayer Leverkusen im Heimspiel gegen den FC Augsburg wieder an den Bundesliga-Alltag gewöhnen. Die Werkself hat gegen den Tabellenvorletzten etwas gut zu machen: Zu passiv, ja fast demütig, war man streckenweise gegen Barcelona aufgetreten. Zudem ging die Entwicklung der Leverkusener in den vergangenen Wochen eher weg von den angestrebten Europapokal-Plätzen in Richtung Mittelfeld der Bundesliga.

Beim FCK gab's für Gladbach selten etwas zu holen
Leverkusens Trainer Dutt steht in der KritikBild: dapd

Dort, im Mittelfeld, möchte sich der 1. FC Köln weiter einnisten. Mit einem Auswärtserfolg beim 1. FC Nürnberg wäre das möglich. Verliert der FC aber, zieht Nürnberg in der Tabelle vorbei und die Kölner müssen sich wieder Abstiegssorgen machen.

Abgeschlossen wird der 22. Spieltag mit den beiden Spielen der Europa-League-Teilnehmer Hannover 96 und Schalke 04. Während der FC Schalke seinen Ex-Trainer Felix Magath und den VfL Wolfsburg empfängt, muss Hannover 96 zum VfB Stuttgart reisen, der sich am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC (5:0) in bestechender Form präsentiert hat.

Autor: Andreas Sten-Ziemons
Redaktion: Tobias Oelmaier