1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tornado löst Großalarm in Hamburg aus

8. Juni 2016

Während in den vergangenen Tagen vor allem im Süden Deutschlands Unwetter wüteten, traf es nun auch den Norden. In Hamburg richte eine zerstörerische Windhose größere Sachschäden an.

https://p.dw.com/p/1J2Dd
Ein umgestürzter Baum in Hamburg (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/D. Reinhardt

"Es gibt unzählige abgedeckte Dächer und vollgelaufene Keller, mehr als 1000 Feuerwehrleute und das Technische Hilfswerk sind im Einsatz", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Binnen weniger Stunden musste sie zu mehr als 300 Einsätzen ausrücken. Die Windhose entwurzelte viele Bäume. Allein "50 bis 60 massive Alleenbäume" seien umgestürzt und zum Teil auf die Straße gekippt, berichtete der Feuerwehrsprecher. Von Hochhausdächern seien Funkantennen abgerissen und auf die Straße geweht worden, Kleingärten seien zerstört, zahlreiche Keller seien überflutet. Menschen kamen offenbar nicht zu Schaden. "Unglaublicherweise ist niemand verletzt worden", sagte der Feuerwehrsprecher. "Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet."

Diese Windhose richtete in Hamburg erhebliche Schäden an (Foto: dpa)
Diese Windhose richtete in Hamburg erhebliche Schäden anBild: picture-alliance/dpa/M. Zucker

Auch nahezu der gesamte Westen Deutschlands bekam heftige Unwetter zu Spüren: Vielerorts herrschte Land unter. In Nordrhein-Westfalen waren vor allem das Ruhrgebiet und das Münsterland betroffen. In einigen Städten fielen binnen einer Stunde 100 Liter Regen pro Quadratmeter. In Wuppertal schossen Fontänen aus den Kanälen, zahlreiche Autos standen im kniehohen Wasser.

Nahe Essen und Recklinghausen liefen Keller und Unterführungen voll. Stellenweise seien in Münster 70 Millimeter Regen niedergegangen, hieß es. "Die Warnlage war diesmal sogar deutlich extremer als vor dem Jahrhunderthochwasser", sagte Brandschutz-Dezernent Wolfgang Heuer in Münster.

Kleinstadt Damme überflutet

Auch in Niedersachsen stand eine Kleinstadt fast vollständig unter Wasser. In Damme seien innerhalb von 20 Minuten 70 Liter pro Quadratmeter gefallen. Ein Polizeisprecher in Damme sagte am Abend, der Regen habe inzwischen aufgehört. "Wir hatten hier schon mal Wasser auf den Straßen stehen, aber so etwas wie heute hatten wir noch nicht."

In Baden-Württemberg fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Dienstag örtlich innerhalb einer Stunde mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter. Kleinräumig seien es sogar 40 Liter gewesen. Besonders betroffen war demnach die Region um den Schwarzwald, vor allem der Ortenaukreis und der Kreis Calw. In Unterharmersbach schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und verursachte mehrere tausend Euro Schaden. In Heidelberg wurde bei Unwettern außerdem ein Baum entwurzelt, mehrere Straßen waren überflutet.

Autofahrer im Saarland gerettet

Und auch im Saarland, im Hunsrück und in der Eifel richteten Unwetter mit Starkregen erhebliche Schäden an. In einem Ortsteil des saarländischen Eppelborn wurden mehrere Menschen aus Fahrzeugen gerettet, wie ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken sagte. Sie seien in Dirmingen von Wasser eingeschlossen worden. Ebenfalls in Dirmingen wurde ein Hang weggespült, fünf Häuser waren einsturzgefährdet. Der Deutsche Wetterdienst erwartet, dass die Gewitterserie mit Unwettern und Hagel in den kommenden Tagen zu Ende geht. Noch bis Donnerstag müsse aber mit heftigen Unwettern gerechnet werden.

kle/haz (dpa, afp)