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Tote bei Flugzeug-Absturz in Russland

21. Juni 2011

Bei einem Flugzeugabsturz im Nordwesten Russlands sind 44 Menschen ums Leben gekommen. Die Tupolew-Maschine mit insgesamt 52 Menschen war auf einer Autobahn in der Nähe des Flughafens von Petrosawodsk aufgeschlagen.

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Der Unglücksort von Wrackteilen übersät (Foto: AP)
Der Unglücksort von Wrackteilen übersätBild: dapd

Die Zahl der Toten könne noch steigen, da acht Schwerverletzte in Lebensgefahr schwebten, sagte eine Sprecherin des russischen Katastrophenministeriums am Dienstag (21.06.2011). Das Unglück ereignete sich nach ihren Angaben beim Landeanflug auf die Stadt Petrosawodsk in der Region Karelien, etwa 700 Kilometer nordwestlich von Moskau.

Wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte, war unter den Todesopfern auch ein Deutscher. Das Ministerium korrigierte damit frühere Angaben, wonach kein deutscher Staatsangehöriger an Bord der Maschine gewesen sei. Der Tote habe sowohl einen deutschen als auch einen russischen Pass, hieß es. Unter den Todesopfern waren drei EU-Bürger.

Auch Ausländer an Bord

Unter den 52 Menschen an Bord waren neun Besatzungsmitglieder. Die meisten Passagiere stammten laut Medienberichten aus Russland. Demnach zählt zu den Überlebenden auch ein zehnjähriger Junge. Das Kind sei mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte ein Rettungshelfer einem örtlichen Fernsehsender mit.

Präsident Dmitri Medwedew (Foto: AP)
Präsident Medwedew hatte seine Tupolew vor kurzem gegen ein neues Modell ausgetauschtBild: AP

Das Flugzeug des Typs Tupolew-134 kam aus Moskau. Nach Angaben des Flughafendirektors von Petrosawodsk sowie des Notfallministeriums lagen zum Zeitpunkt des Unglücks kurz vor Mitternacht dichter Nebel und Regen über der Region.

War schlechtes Wetter die Ursache?

Demnach könnte der Pilot wegen des schlechten Wetters eine Notlandung auf der Autobahn geplant haben. Örtliche Medien gingen davon aus, dass er wegen des Wetters die Landebahn verfehlte und deshalb auf der etwa zwei Kilometer entfernten Autobahn landen musste.

Bei dem Aufprall brach die Maschine auseinander und ging in Flammen auf. Die beiden Flugschreiber konnten aber laut Medien geborgen werden. Das Notfallministerium zeigte auf seiner Internetseite Bilder vom Unglücksort, der mit Wrackteilen übersät war. In der Nähe liegt ein Wohngebiet. Es sei ein "Wunder", dass keine Häuser getroffen worden seien, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Vertreter der russischen Luftfahrtindustrie.

Medwedew kritisiert russischen Flugzeugbau

Präsident Dmitri Medwedew hatte erst kürzlich Mängel in der heimischen Produktion von Flugzeugen kritisiert und seine Tupolew gegen ein in Frankreich hergestelltes Modell eingetauscht.

Auch bei der im April 2010 abgestürzten Maschine des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski handelte es sich um ein Fabrikat des zu Sowjet-Zeiten gegründeten Unternehmens, und zwar um das Modell Tu-154. Damals kamen außer Kaczynski 95 Menschen ums Leben, darunter auch seine Ehefrau und zahlreiche weitere hochrangige Vertreter Polens.

Autorin: Eleonore Uhlich (afp,rtr)
Redaktion: Michael Wehling/Reinhard Kleber