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Tote bei Gefechten im Nordkaukasus

25. Juli 2004

Im russischen Nordkaukasus sind bei mehreren Bombenexplosionen sowie Feuergefechten in den vergangenen Tagen mindestens sechs Menschen getötet worden. Die russische Regierung hat personelle Konsequenzen gezogen.

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In der Region gehören Anschläge zur TagesordnungBild: dpa


In den Bergregionen Tschetscheniens erschossen die russischen Streitkräfte drei Rebellen, wie das Nordkaukasus-Kommando am Sonntag (25.7.2004) in der Hauptstadt Grosny mitteilte. Mehrere Lager der Freischärler seien ausgehoben worden. In Grosny starb ein Polizeioffizier, als ein unter seinem Wagen angebrachter Sprengsatz detonierte.

Krise in Dagestan

In der Teilrepublik Dagestan, östlich von Tschetschenien, zündeten unbekannte Täter eine Bombe vor einer Polizeistation. Durch die Wucht der Explosion wurde ein Milizionär getötet, zwei weitere Männer wurden verletzt. Am vergangenen Donnerstag (22.7.) waren insgesamt acht

Menschen bei zwei Sprengstoffanschlägen auf Polizeiposten in der Teilrepublik am Kaspischen Meer verletzt worden.

Auch in der Teilrepublik Inguschetien, westlich von Tschetschenien, gab es in den vergangenen Tagen Gewalttaten. Bei Verhören zum Rebellenüberfall auf Inguschetien vor einem Monat mit mehr als 90 Toten zündete einer der Verdächtigten eine Granate. Durch

die Explosion kam ein inguschetischer Vize-Innenminister ums Leben. Zwei Polizeioffiziere wurden bei der Detonation am Donnerstag (22.7.) in der Hauptstadt Magas schwer verletzt.

Viele Muslime in Russland

In Russland ist nach Schätzungen jeder achte Bürger Muslim. Die russischen Streitkräfte haben es seit zehn Jahren nicht geschafft, die Lage im Nordkaukasus unter Kontrolle zu bringen. Die auf mehrere zehntausend Mann geschätzte Armee in Tschetschenien ist nach Einschätzung ausländischer Experten im wesentlichen damit beschäftigt, sich selbst und ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen.

Der russische Präsident Wladimir Putin entließ vergangene Woche zudem ranghohe Vertreter der russischen Sicherheitsdienste, unter ihnen den Befehlshaber der Truppen des Innenministeriums in Tschetschenien, Wjatscheslaw Tichomirow, und den für den Nordkaukasus zuständigen Michail Labunez. (ali)