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Tote bei Krawallen in Saudi-Arabien

10. November 2013

Bei Ausschreitungen in einem armen Einwanderer-Viertel von Riad starben zwei Menschen. Die Behörden wollen nach dem Ablauf einer Duldungsfrist viele illegale Einwanderer abschieben.

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Blick auf Riad (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Saudi-Arabien: Krawalle in Riad

Die Unruhen in dem überwiegend von Ausländern bewohnten Armenviertel der saudischen Hauptstadt Riad eskalierten nach Polizeiangaben, als Ausländer mit Steinen und Messern die Polizei angegriffen hätten. Daraufhin seien die Sicherheitskräfte eingeschritten. Einer der beiden Toten sei ein saudischer Bürger gewesen. Über die Identität des zweiten Opfers wurde nichts mitgeteilt. Fast 70 Menschen wurden demnach verletzt, mehr als 560 festgenommen.

Im Stadtteil Manfuhah leben zahlreiche illegal eingewanderte Menschen. Saudi-Arabien hatte den illegalen Gastarbeitern im Land zuletzt eine Frist von sieben Monaten zur Legalisierung ihres Aufenthalts gesetzt, die vor einer Woche ablief. Etwa eine Million Menschen, aus den Ländern des östlichen Afrika, dem Jemen, Bangladesch, Nepal, Pakistan, den Philippinen oder Indien nutzten die angebotene Straffreiheit für die Ausreise. Rund vier Millionen weitere fanden feste Arbeitsplätze und erlangten so ein Bleiberecht.

Seit dem Ende der Duldungsfrist am vergangenen Sonntag hat die saudische Polizei Tausende Gastarbeiter in Abschiebehaft genommen, deren Papiere nicht in Ordnung waren. Dabei handelte es sich vor allem um Billigarbeiter. Mitte der Woche war bei einer Polizei-Razzia ein Äthiopier getötet worden.

Illegale Gastarbeiter verlassen Saudi Arabien(Foto: AFP/Getty Images)
Eine Million illegale Gastarbeiter haben Saudi Arabien bereits verlassenBild: AFP/Getty Images

Im ölreichen Saudi-Arabien leben bei einer Gesamtbevölkerungszahl von 27 Millionen Menschen etwa neun Millionen Einwanderer. Das islamische Königreich hängt stark von Arbeitskräften aus dem Ausland ab, von ungelernten Billigarbeitern ebenso wie von gut bezahlten Fachkräften. Viele von ihnen sind aber illegal beschäftigt.

qu/se (dpa, afp)