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Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen

8. Januar 2010

Nach einer längeren Waffenruhe hat Israel mehrere Ziele im Gazastreifen angegriffen. Nach Armeeangaben waren die Luftangriffe eine Reaktion auf den Raketenbeschuss von palästinensischer Seite.

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Ein Palästinenser arbeitet an einem Schmugglertunnel im südlichen Gazastreifen (Foto: AP)
Ein Palästinenser arbeitet an einem Schmugglertunnel im südlichen GazastreifenBild: AP

Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe auf mehrere Ziele im Gazastreifen sind in der Nacht zum Freitag (08.01.2010) nach palästinensischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Mindestens ein weiterer Mensch wurde verletzt.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden insgesamt vier Ziele angegriffen; zwei Schmugglertunnel in Rafah, eine Metallwerkstatt zur Waffenherstellung in Gaza sowie ein weiterer Tunnel im mittleren Gazastreifen. Militante Palästinenser hätten versucht, dort einen rund einen Kilometer langen Tunnel in Richtung des Grenzzaunes zu graben.

Da Israel seit zweieinhalb Jahren den Gazastreifen blockiert, haben dessen Bewohner zahlreiche Tunnel gebaut, um Waren in das palästinensische Autonomiegebiet zu bringen. Die Tunnel werden aber auch für den Waffenschmuggel genutzt.

Reaktion auf Raketenbeschuss

Die Schatten von Palästinensern auf den Ruinen einer zerbombten Metallwerkstatt (Foto: AP)
Palästinenser werfen Schatten auf die Ruinen einer zerbombten MetallwerkstattBild: AP

Nach Angaben der Armee waren den Einsätzen Angriffe mit mehreren Granaten und einer Rakete aus dem Palästinensergebiet vorausgegangen, bei denen jedoch niemand verletzt worden sei. Mitglieder der militanten Volkswiderstandskomitees hatten dies wiederum als Vergeltung für den Tod zweier Mitglieder bei einem israelischen Luftangriff vom Dienstag bezeichnet. Israel hatte den Angriff vom Dienstag (05.01.2009) wiederum mit dem Beschuss durch Palästinenser begründet.

Vor den Luftangriffen hatten israelische Flugzeuge über dem Gazastreifen tausende Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung in arabischer Sprache aufgefordert wurde, mindestens 300 Meter Abstand zu der Grenze zu Israel zu halten. "Wer der Grenze näher kommt, wird in Gefahr sein", stand auf den Blättern.

Seit Ende der Gaza-Offensive am 18. Januar 2009 haben sich Israel und die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas über weite Strecken an eine Waffenruhe gehalten. Vor einem Jahr hatte die israelische Armee gegen die Hamas im Gazastreifen gekämpft, um die anhaltenden Raketen- und Granatenanriffe auf israelisches Gebiet zu stoppen. Etwa 1400 Palästinenser wurden dabei getötet.

Autorin: Anne Allmeling (ap/afp/dpa)
Redaktion: Diana Hodali