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Tote bei Stammeskämpfen in Libyen

24. August 2012

Der Übergangsregierung gelingt es nicht, die verfeindeten Stämme und Milizen zu befrieden. In Slitan starben bei Stammeskämpfen zwölf Menschen. In Tarhuna beschlagnahmte die Regierung mehr als 100 Panzer einer Miliz.

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Libysche Panzer (Foto: picture alliance)
Bild: picture alliance/abaca

Seit dem Sturz des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi im vergangenen Oktober kommt es immer wieder zu tödlichen Zusammenstößen zwischen Stämmen, vorrangig im Süden und Westen des Landes. Dabei geht es meist um Familienstreitigkeiten oder um die Kontrolle von Schmuggelrouten an der Grenze. Für die Übergangsregierung, der es nur schwer gelingt das politische Vakuum auszufüllen, besonders in den abgelegenen Wüstenregionen des Landes, sind die Stammesrivalitäten eine große Herausforderung.

Mindestens zwölf Tote

Auch der Auslöser für die jüngsten Kämpfe in der rund 160 Kilometer südöstlich von Tripolis gelegenen Stadt Slitan war offensichtlich ein Familienzwist. Zwölf Menschen starben, als Angehörige zweier Stämme aufeinander losgingen. Lokale Medien sprachen von 40 Verletzten. Das Gefecht habe begonnen, nachdem ein Angehöriger eines Stammes ein Mitglied des anderen Stammes getötet habe. Der Streit sei in einen regelrechten "Krieg" ausgeartet, teilte ein Behördenvertreter mit. Beide Gruppen seien im Besitz schwerer Waffen.

Panzer beschlagnahmt

In der Stadt Tarhuna, südöstlich von Tripolis, beschlagnahmten Truppen der Übergangsregierung mehr als 100 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 30 Raketenwerfer aus dem Bestand einer Miliz, die diese von Gaddafis Truppen übernommen hatte. Es gebe berechtigte Zweifel an der Loyalität der Milizionäre gegenüber der Staatsführung, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

Die Milizionäre hätten eine Kaserne nahe der Stadt Tarhuna als Basisstandort genutzt und sich als regierungstreu ausgegeben. Auf die Gruppierung aufmerksam geworden waren die Behörden bei den Ermittlungen zu dem Doppelanschlag in der Hauptstadt Tripolis. Die Drahtzieher der Anschläge, bei denen Anfang der Woche zwei Wachleute getötet wurden, sollen zu einer Miliz aus Tarhuna gehören.

qu/kle (dpa, dapd, rtr, afp)