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"Totenbücher" des Konzentrationslagers Auschwitz im Internet

4. Juli 2003
https://p.dw.com/p/3pBY

Warschau, 7.3.2003, PAP, poln.

Die Namen von rund 69 000 Opfern des Konzentrationslagers Auschwitz aus den so genannten Totenbüchern sind auf der Internetseite des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau zugänglich, teilte am Donnerstag (3.7.) der Sprecher des Museums Jaroslaw Mensfelt mit. Zu finden ist die Datenbank unter der Adresse www.auschwitz-muzeum.oswiecim.pl. Um die Suche einzuleiten, ist der Link "szukaj" anzuklicken. Abgefragt werden kann das Geburtsdatum und der Geburtsort, die Konfession sowie der Todestag des Häftlings.

"Nach mehreren Jahren der Arbeit hat das Museum den Internet-Zugang zu einem Teil des Archivmaterials möglich gemacht. Es geht um 46 Bände der Totenbücher, in denen die Politische Abteilung (Lager-Gestapo - PAP) den Tod von rund 69 000 in dem Lager registrierten Häftlingen vermerkt hat. Sie kamen zwischen dem 29. Juli 1941 und dem 31. Dezember 1943 ums Leben", sagte Mensfelt. (...)

Mensfelt unterstrich, dass die Totenbücher sich nur auf den oben genannten Zeitraum und auf registrierte Häftlinge beziehen. "Daher sind die Namen der meisten in das KZ Auschwitz Deportierten nicht erwähnt. Nicht erwähnt sind dort Menschen, die in Massentransporten in das Lager gebracht worden sind, die für den Tod ausselektiert und gleich darauf in Gaskammern umgekommen sind", sagte er.

Der Museumssprecher fügte hinzu, es werde auch an Informationen über weitere mehrere Zehntausende andere Häftlinge des KZ Auschwitz fertig gearbeitet. "Das Museum will die Datenbank um Angaben aus den so genannten Zigeuner-Büchern, den Totenbüchern sowjetischer Kriegsgefangener, dem Bunker-Buch (Todesblock) und den Stärkebüchern bereichern." Mensfelt erinnerte daran, dass die Nazis gegen Ende des Krieges im Rahmen der Aktion zum Verwischen ihrer Spuren die meisten Lagerdokumente vernichtet haben. (TS)