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Toter bei Anti-China-Protesten

15. Mai 2014

In Vietnam haben sich die anti-chinesischen Proteste ausgeweitet. Diesmal stürmten Randalierer ein Stahlwerk. Dabei wurde ein Mensch getötet. Inzwischen verlassen immer mehr Chinesen das Land.

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Anti-China-Protesteste in Vietnam (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Bei den zunehmenden Krawallen gegen chinesische Firmen in Vietnam ist ein chinesischer Arbeiter ums Leben gekommen. 149 Menschen seien bei den Protesten in einem Stahlwerk in der Provinz Ha Tinh rund 400 Kilometer südlich von Hanoi verletzt worden, sagte der Vize-Vorsitzende des dortigen Volkskomitees, Dang Quoc Khanh. Medienberichte über mehr als ein Dutzend Tote waren nach seinen Angaben nicht korrekt. 66 Menschen seien festgenommen worden.

Hunderte Chinesen sind nach Polizeiangaben vor der Gewalt in das Nachbarland Kambodscha geflohen. Mehr als 600 Chinesen hätten bei Bavet die Grenze überquert, sagte ein Sprecher der kambodschanischen Polizei der Nachrichtenagentur Reuters.

Bereits am Dienstagabend hatten Tausende Vietnamesen aus Protest gegen Chinas Ansprüche im Südchinesischen Meer ausländische Firmen gestürmt. In Industriezonen im Süden Vietnams habe die Menge Zugangstore niedergerissen, Fensterscheiben eingeworfen und Gebäude in Brand gesetzt, teilten die Behörden mit. Firmen berichteten von Plünderungen. Der Zorn der Demonstranten in den Provinzen Binh Duong und Dong Nai richtete sich vor allem gegen taiwanische Firmen, die sie in chinesischem Besitz wähnten.

Die Regierung in Peking äußerte ihre "ernste Besorgnis" über die Vorfälle. Am Donnerstag warnten die chinesischen Behörden vor Reisen nach Vietnam. Auf der Website der Tourismusbehörde hieß es, Chinesen sollten ihre Reisepläne in das Land "sorgfältig bedenken" und wachsam sein.

pg/zam (rtr, afp, dpa)