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Touristin in Indien vergewaltigt

16. März 2013

Es ist wieder passiert: Eine Gruppe von acht Männern hat in Indien eine Frau vergewaltigt. Diesmal wurde eine Schweizer Touristin Opfer der Tat.

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Die Frau aus der Schweiz wird von der Polizei eskortiert in die Klinik gebracht (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/dpa

Die 39-jährige Frau und ihr Mann wurden in einem Waldgebiet im zentralen Bundesstaat Madhya Pradesh überfallen, zusammengeschlagen und ausgeraubt, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Anschließend vergewaltigten sie demnach die Frau mehrfach. Die Polizei nahm 13 Verdächtige fest. Die Schweizerin und ihr Mann waren den Angaben zufolge mit dem Fahrrad von der Tempelstadt Orchha in das Waldgebiet gekommen, um dort ihr Zelt aufzuschlagen und zu kampieren. Dort seien sie von acht Männern angegriffen worden. Sie vergewaltigten die Frau und nahmen ein Mobiltelefon, einen Laptop und Bargeld im Wert von umgerechnet rund 140 Euro mit, wie ein Polizeibeamter erklärte.

Verdächtige schon wieder frei

Einige der Verdächtigen wurden wohl bereits wieder freigelassen. Indische Fernsehsender zeigten, wie Dutzende Polizisten das Waldstück absuchten, in dem sich der Angriff ereignet hatte. Die Schweizerin wurde in einem Krankenhaus in der Stadt Gwalior behandelt. Auf Fotos ist zu sehen, wie sie - verdeckt und von der Polizei eskortiert - in die Klinik gebracht wird (Artikelbild). Sie und ihr Mann hätten offenbar keine größeren Verletzungen erlitten, wurde der Polizeisprecher zitiert.

Ein Sprecher des Schweizer Außenministeriums äußerte sich bestürzt über die Tat und sagte, Diplomaten des Landes stünden dem Ehepaar zur Seite. Die Schweizer Botschaft rief die indischen Behörden auf, "alles zu tun, um die Täter schnell zu finden, damit sie zur Rechenschaft gezogen" werden könnten. Im vergangenen Monat hatte das Schweizer Außenministerium einen Sicherheitshinweis für Reisende nach Indien ausgegeben und darin auf die "steigende Zahl von Vergewaltigungen und sexuellen Straftaten" hingewiesen.

Alptraum für Schweizerin in Indien

Tot in der Zelle

Vor drei Monaten hatte ein anderer Fall international für Empörung und für Proteste in Indien selbst gesorgt. Eine 23-jährige Studentin war brutal in einem Bus in Neu-Delhi mißhandelt worden. Zwei Wochen nach der Tat erlag sie ihren schweren Verletzungen. Die mutmaßlichen Täter stehen derzeit vor Gericht. Einer der sechs Verdächtigen war vergangene Woche erhängt in seiner Gefängniszelle gefunden worden. Die Behörden sprachen von Selbstmord, die Angehörigen gingen von Mord aus.

ml/sti (ap, rtr)